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gemalten Teppiche überzogen. Daher die zwar genaue,
aber doch nicht regelmäßige Quaderfügnng; sie war
durch einen allgemeinen Ueberzug bedeckt, der sogar
an Granitbekleidungen nicht fehlte. Diese uralten Gra-
nitbekleidungen selbst, z. B. zu Karnac, und im Inneren,
so wie vormals am Aeufseren der Pyramiden, sind Sei-
tenstücke zu den assyrischen Täfelungen.
Auch zeigt sich merkwürdiger Weise das uralte
Gesetz des Täfelns der Mauern an einem der wenigen
architektonischen Glieder, die der ägyptischen Bau-
kunst zu Gebote stehen. Ich meine den Stab, der die
scharfen
Kanten
der Mauermassen
abrundet
und
einfasst.
Er diente ursprünglich, um die Fugen der schwachen
Bekleidungsplatten zu verstecken, die sonst an den Rän-
dern der massigen Flächen sich leicht durch die Malerei
hindurch auf unangenehme Weise geltend gemacht haben
würden a).
Die Säulen der ägyptischen
Tempel haben zum Theil das
Aussehen von Rohrbündeln, die X 6x2?
mit einem Teppiche umgeben
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In den Bildern der Grabes- Q
höhlen tritt ferner die Teppich- X
nachahmullg ganz klar und
deutlich hervor und unter den dort gefundenen Orna-
menten herrscht das bunte Flechtwerk und der Latz vor.
Es ist dies eine in dem Tischlerhandwerkc noch jetzt sehr übliche Me-
thode die Fugen zu verstecken.