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sie
ihre
Glasur
erhielten.
Sie
wurden
also
erst
horizon-
tal zusammengelegt, dann ornamentirt und glasirt und
zuletzt nach ihrer Ordnung zu Bekleidung der Lehm-
ziegelmauern verwendet. Ein Beweis auch hier, dass
die Glasur eine allgemeine Decke und von dem Materiale,
worauf sie safs, der Idee nach unabhängig war. An
eine erst spät römische oder mittelalterliche Benutzung
bunter Steine zu gemustertem Mauerwerk ist ein diesen
Zeiten der frühesten Kunst noch nicht gedacht worden.
Wird das Vorkommen von skulptirten Steintafeln an
den unteren Theilen der assyrischen Paläste als ein
erster Schritt zur "späteren Steinconstruction zu betrach-
ten sein, so zeigt sich, sehr instructiv, das Fortschreiten
auf diesem Wege deutlich an den bekannten persischen
Monumenten zu. Murgaub und Istakr. Hier sieht man
von dem einstigen, zum gröfseren Theil aus Rohziegeln
construirten Mauerwerke nur noch die marmornen Eck-
Schäfte nebst den Thür- und Fenstergerüsten. Diese
sind aus ganzen Stücken, aber so ausgehöhlt, dass der
Begriff der Täfelung noch in ihnen deutlich hervortritt.
In diese Höhlungen griff das Ziegelmauerwerk ein und
schloss sich durch seine vielleicht hölzerne oder Teppich-
bekleidung an die Marmorpfosten an.
An den ägyptischen Monumenten hat sich die ur-
sprüngliche Bedeutung der Wand schon mehr verwischt;
das wenn auch uralte, doch jedenfalls auf Trümmern
ältererer und mehr naturwüchsiger Culturzustände auf-
gebaute hierarchische System iixirte es zur Steinhiero-
glyphe. Aber dennoch tritt es auffallend genug in vielen
Dingen hervor. Nirgend erscheint die Quadermauer als
solche, sondern sie ist, aufsen wie innen, wie mit einem