kannte und letztere somit in eiserne Fesseln schmiedete,
während man glaubte sie von falschem Beiwerke zu be-
freien. Soll aber nicht die Baukunst, gleich der Natur,
ihrer grofsen Lehrerin, zwar ihren Stoff nach den durch
sie bedungenen Gesetzen wählen und verwenden, aber
Form und Ausdruck ihrer Gebilde nicht von ihm, son-
dern von den Ideen abhängig machen, welche in ihnen
wohnen?
Allerdings aber muss, wenn zu ihrer Verkörperung
der passendste Stoff gewählt ward, der Ausdruck der
Idee des Bauwerkes, durch das Erscheinen des letzteren,
als eines natürlichen Symboles, an Schönheit und Bedeu-
tung gewinnen. Verbunden mit Alterthümelei, hat die
angedeutete materielle Anschauungsweise zu sonderbaren
und fruchtlosem Grübeleien geführt, und gerade die wich-
tigsten Einflüsse auf Kunstentfaltung übersehen
Auf die Gefahr hin, mich desselben Fehlers schuldig
zu machen, den ich tadle, sehe ich mich genöthigt, in die
Urzustände der menschlichen Gesellschaft zurückzukeh-
ren, um zu dem zu kommen, was ich eigentlichidarzule-
gen beabsichtige. Ich werde es so kurz wie möglich ab-
zumachen suchen.
Das erste Zeichen menschlicher Niederlassung und
Ruhe nach Jagd, Kampf und Wanderung in der Wüste
ist heute wie damals, als für die ersten Menschen das
Paradies
verloren
ging ,
die
Einrichtung
der
Feuerstätte
Man darf nur an die Folianten erinnern, die, seit Vitruv, über
den Ursprung des griechischen Tempels aus dem Holzbau geschrieben
wurden, oder an die scharfsinnigen Hythothesen über das Zeltdach der
Chinesen. Vide Hope's history of architecture.