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machte. An Marmortempeln konnte die Farbe unmittelbar
aufgetragen werden. Eine neue Technik in der Malerei
war erste Folge der Einführung und Hauptveranlassung
der allgemeinen Verbreitung und Vorliebe für weifsen
Marmor. Die [enkaustische Malerei nämlich war nur auf
Marmor oder Elfenbein wohl ausführbar. Erst später
wurde eine bequemere Methode erfunden, mit heifsem,
geschmolzenem Wachs sogar auf Holz zu malen. Nach
den älteren Methoden wurde die Wachsfarbe wahrschein-
lieh teigartig aufgetragen, so dass eine Art von
entstand. Die Stücke wurden dann mit heifsenn
Email
Eisen
zusammengelöthet
deckt.
und
die
Näthe
noch
besonders
über-
Diese Conjecturen stützen sich hauptsächlich auf die
Aussage des Plinixlsäk). Er nennt drei Parische Künstler
als die frühesten, von denen er weil's, dass sie enkaustisch
malten.
Bekanntlich
W 511'611
aber
auf Paros
die
ältesten
und berühmtesten
Marmorbrüche
Ferner sagt Plinius, dass es vor Zeiten zwei Arten,
enkaustisch zu malen, gegeben habe, die eine (auf Marmor?)
mit Wachs, die andere auf Elfenbein mit wohlriechendem
Harze oder mit einem Griffel, bis dann später eine dritte,
Art hinzugekommen sei, wo man das am Feuer aufgelöste
Wachs mit dem Pinsel aufgetragen habe, welche Malerei
k) Plin. N. H. 35. 39. Ceris pingere ac picturam inurere quis primus
excogitaverit nun constat. Quidam Aristidis inventum putant, postea con-
summatum a Praxitele. Sed aliquanto vetustiores encausticae picturae
extitere ,ut Polygnoti et Nicanoris et Archesilai Pariorum.
Ein weifser, krcidiger undvzugleich doch fester Grund mochte die
uothwendige Unterlage der alten enkaustischen Manier gewesen sein.