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bekannten reichen Knopf gestellt gewesen, sondern um-
gab ihn mit seinen drei Füfsen so, dass die Schale auf
der oberen Fläche des Knopfes stand, und dieser die mitt-
lere Stütze des Dreifufses bildete, ähnlich, wie es noch
erhaltene marmorne Dreifüfse zeigen. Die drei Füfse
ruheten auf den drei Akanthuswindungen, die von dem
Knopfe ausgehen und am Dache herablaufen. Dieses
(nach Abzug der Farbenangabe aller einzelnen Details,
die zu weit fuhren würdeli) das WVesentlichste, was ich
(freilich fern von meinen Zeichnungen und Tagebüchern)
über unseren Gegenstand aus eigener Anschauimg nach-
träglich noch berichten konnte.
Uns war es hinreichend, um die Ueberzeugung zu
gewinnen, die noch heute fest wie damals bei mir steht,
und die selbst neuere abweichende Angaben nicht er-
schüttern können, dass die Marmortempel nicht weifs oder
blassgelb waren, sondern in gesättigter farbiger Fülle
prangten, so dass sie in der Hauptwirkung ungefähr den
Ton zeigten, der sie noch jetzt auszeichnet, nur brillanter
und zugleich luftiger, wegen des röthlichen glasartigen
Ueberzuges, unter dem die Weifse und das Krystall des
Steines durchschimrnerte, wegen des damit abwechselnden
Blau, das einen leisen Stich ins Griinliche hatte und
durch Zuthun von Schwarz gemilderf war, und wegen
des goldenen Aniiuges, der das Ganze in feinen Fäden
Welcher ungeahnte Reichthum in den Details verwaltete, davon
mag beistehendcr Holzschnitt ein Beispiel geben. Der dargestellte Perlen-
stab hatte zwischen den Disken noch zwei andere dergleichen, die die
Zwischenräume der ersteren ausfüllten. Ich beobachtete dies an einzelnen
Theilen der Decke des Theseustempels, und habe die Originalzeichnung
auf dem Steine kalkirt.