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Friese zu bemerken, und ich bin geneigt, anzunehmen,
dass das ganze Gebäude einst entweder mit Stuck oder
mit einer dünnen Farbenkruste bedeckt war. Die Soffiten
oder Sparrenköpfe waren blau und ich habe etwas von der
Farbe mitgebracht, Alle Bänder des äufseren Architraves
und der Ünterlager des Cornisses waren verziert, aber das
Wetter hat in solchem Grade darauf gewirkt, dass der
Ueberzug gröfstentheils verschwunden ist. Jedoch ist er
noch zu erkennen, aber keine Form lässt sich feststellen.
Die inneren und äufseren Seiten der Mauern der
Cella, sind mit einem Spitzeisen bearbeitet, of-
fenbar in der Absicht, eine Decke von Stuck
oder Malerei daraufzu legen. Die Vertiefungen für
das Gitter, welches das Opisthodom vom Porticus trennte,
ist an den Säulen und an den Anten sichtbar, so wie eben-
falls ein Lager, welches in die Basen derselben Säulen und
Anten geschnitten ist, um eine Plinthe aufzunehmen, wie
am Parthenon
Um den Faden der Verhandlung nicht unnöthig zu
unterbrechen, möge sogleich noch Einiges über die von
Goury und mir im Jahre 1832 an den Monumenten Athens
angestellten Beobachtungen folgen:
Wir fanden, wie Donaldson, dass die äufsere Fläche
des Theseustempels nicht glatt geschliffen, sondern,
obschon mit äufserster Sorgfalt, doch in gewisser Weise
körnig bearbeitet war; dasselbe Korn zeigt sich in allen
Theilen der antiken Marmortempel, so dass es uns an die-
ser Stelle nicht mehr auffiel, als wo anders. Nur die Lager-
fugenfläohen waren an den Rändern glatt an einander
den
Am Parthenon sind solche Spuren von Gittern auch zwischen
Säulen der äusseren Colonuade an der Westseite sichtbar.