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Dieses lässt sich ,
in
besonders
so früher Zeit,
wie es
scheint, bald nach der Orakelbefragung kaum annehmen.
Auch spricht dagegen die Ausdrucksweise des Herodot:
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Herodot lebte blofs zwei Mensohenalter nach dem er-
zählten Ereignisse (er kannte die Enkel der Zeitgenossen),
und die Stadt der Sifnier War nicht zerstört, sondern blofs
gebrandschatzt worden. Also bestanden die angeführten
Gebäude der Sifnier noch, als Herodot seine Geschichte
las.
Unter
solchen
Verhältnissen
scheint die Ausdrucks-
weise des Herodot auf einen seit dem Ereignisse
derten Zustand der Gebäude hinzudeuten.
verän-
Was aber am meisten gegen eine solche Annahme
spricht, ist der Umstand, dass eine so merkwürdige und
plötzliche Umwandlung der Sitten, ein solcher Umsturz des
Herkömmlichen nicht ein einziges geschichtliches Zeugniss
für sich hat.
Es bleibt daher nichts übrig, als anzunehmen, dass
der Markt nebst dem Prytaneion gerade im Baue fertig,
aber noch nicht durch Malerei decorirt war, als das Er-
eigniss eintraf, dass die Sifnier, als sie an den Bau gingen,
nichts weniger als eine weifse Agora im Sinne hatten, und,
während sie wirklich weil's war, das trügerische Orakel
erfüllten.
Mich dünkt, es liegt eine gewisse dramatische Noth-
Wendigkeit in dieser Auslegung; eine jede andere Würde
matt und des grofsen Geschichtsschreibers unwürdig sein.
Herr Kugler war gleich den Sifniern von der Pythia,
äcrxsw, onfare, ausrüsten, erst später schmücken, und am mehrsten
von plastischen und architektonischen Ausschmückungen.