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wund
vielleicht
gar
ihre
Aechtheit
angefochten
werden
"möchte."
In der That, Herr Kugler hat die entscheidende Au-
torität dieser Stelle richtig erkannt, und es ist natürlich,
dass er alles vorher Vorgebrachte neben ihr für nichts, für
eitles Blendwerk achtet. Er dürfte aber sich nicht wun-
dern, wenn seine Leser desgleichen thäten, und jene un-
nützen Ausstaftirmigen der Hauptsache überschlugen. Doch
verfolgen wir ein wenig die Gange, auf denen er, „mit
süfsem Irren uns dem delphischen Dreifufse zuführt.
Zuerst beklagt sieh Herr Kugler über Pausanias, dass
er, wenn er von Tempelgebäuden spreche , fast gar nichts
über ihre Beschaffenheit mittheile, und in Bezug auf unser
Interesse (Polychromie) sei nichts als zuweilen die Angabe
des Materiales, Woraus sie bestanden, zu finden.
Hierauf erwähnt er der Stellen, wo dieser Schriftsteller
von Ziegelgebäuden oder von anderen aus Porosstein spricht,
und fügt hinzu: „Ziegel und der rauhe Poros machten
„bekanntlich, um die vollkommene Glätte der Mauern und
„die Schärfe der Gliederungen hervorzubringen, einen
„Stucküberzug nothwendig."
Hier muss schon Einspruch geschehen, so leid es mir
thut, die Argumentationen des Autors zu unterbrechen.
Es ist zwar bekannt (oder sollte es sein), dass alle
Monumente des höheren Alterthumes aus Ziegeln, Poros-
steinen , Sandsteinen, grauem oder weifsem Marmor oder
was immer sonst für anderem Steine, mit Stuck überzogen,
oder wenigstens mit einem den Stuck ersetzenden Farben-
email bedeckt waren; aber diese allgemeine Erscheinung
erklärt sich bei Ziegeln und Porossteinen keinesweges so
natürlich aus der Beschaffenheit des Materiales und dem