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sie geben, nach ihm, nur Nachricht entweder von zu alten
(archäistischen und provinciellen) oder von zu neuen Wer-
ken; was von denen gültig sei, habe deshalb noch keine
Anwendung auf attische Marmortempel.
Doch macht er das wichtige Zugeständniss, dass , mit
Ausschluss der Tempel des eigentlichen Griechenlands aus
der besten Zeit, sie bei den Griechen auch in ihren con-
structiven Haupttheilen bemalt waren und dass selbst bei
jenen das Innere der Zelle farbig war ü).
Jetzt werden die Zeugnisse gegen die Polychromie
mit grofsem Pompe angekündigt; aber man sieht sich in
seinen Erwartungen Anfangs getauscht, und selbst der
Autor scheint die Schwäche der auf einer Menge von
Stellen des Pausanias fufsenden Argumente zu fühlen, in-
dem sein Styl auf einmal sich verwickelt und es schwer
wird, seinem Ideengange zu folgen. Auch glaubt er des-
halb, nach endlicher Vorführung des entscheidenden Ci-
tates, das den vorher nur zur Unterhaltung etwas gehetzten
Feind auf einen Stofs tödten soll, sich mit folgenden Wor-
ten entschuldigen zu müssen:
„Wir haben die früheren, nicht auf solche Weise ent-
„soheidenden Zeügnisse nur deshalb mitgetheilt, damit die
"Stelle aus dem Herodot' nicht zu vereinzelt dastehe,
i) Es würde nicht hinreichendes Interesse darbieten, wollte ich das-
jenige, welches Herr Kugler zur Abschwächung dieser Stellen geltend macht,
einzeln verfolgen. Unter andern gewagten Folgerungen, die Herr Kngler
seinen Stellen entnimmt, fiel mir am meisten auf, dass, da. nach Plutarch
die gelbe Safranfarbe einer Stnckmauer beim Reiben derselben mit dem
nassen Finger zum Vorschein kam, diese vor dem Reiben weiss erscheinen
musste. Warum nicht auch schwarz oder grau vom Alter und vom Lampen-
und Weihrauchruss? Warum nicht grün oder roth?