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ehromie und eine neue Bearbeitung seiner Tempelrestau-
ration, mit sorgfältiger Angabe der ihr zu Grunde gelegten
Motive, enthalten wird.
Der dieses Werk begleitende Text verspricht beson-
ders interessant zu werden, und wird den Gegenstand auf
eine dem bekannten Talente, der Erfahrung und der Ge-
lehrsamkeit des Autors entsprechende Weise behandeln.
S0 ist nach vierzig Jahren seit ihrer Anregung durch
Quatremere de Quincy diese Frage in ein neues Stadium
getreten.
Griechische Polychromie steht nicht mehr da als isolirte
Erscheinung, sie ist kein Hirngespinnst 1nehr, sondern ent-
spricht dem Gefühle der Masse, dem allgemein angeregten
Verlangen nach Farbe in der Kunst, und mitten in der
neuen Bewegung macht sie sich rechtzeitig durch gewich-
tige Stimmen geltend, die sich dafür erheben.
Wenn ich in dem Momente, wo so wichtige Publica-
tioneg, über diesen Gegenstand bevorstehen, mit dieser klei-
nen Schrift hervortrete (die übrigens auch an andere Fragen
ardsnüpft), so beruhigt mich der Gedanke, dass, wenn sie
auch der Wissenschaft und Kunst nichts nützen wird, sie
höchstens mir selber etwas schaden kann. Das Hauptziel
der Schrift ist darauf gerichtet, gegen die entgegengesetzte
Ansicht nachzuweisen, dass die Sitte des Bemalens wcifser
Marmortempel aus der besten griechischen Zeit in vollester
Ausdehnung ihre Anwendung fand. Vielleicht lasst sich
dabei dem Stoffe diese oder jene neue Seite abgewinnen,
und damit die elementarische Ünbescheidenheit des Titels.
wo nicht rechtfertigen, doch wenigstens motiviren.