der letzten Zeit, welchem in England durch das Entstehen
von Hunderten von verzwickten gothischen Kirchen ent-
sprochen wurde, die romaniseh gothische Polychromie
keine Anwendung fand, lässt sich wohl aus verwaltenden
Cultusverhältnissen erklären.
Erst durch
das
Owen Jones
Herrn
des
Werk
schöne
über die Alhambra scheint die Polychromie bei dem eng-
lischen Publicum Anklang gefunden zu haben, und es hat
allen Anschein, dass bei der die Briten auszeichnenden
Bravour in der Verfolgung einer einmal eingeschlagenen
Direction, dieselbe hier nächstens in grofsartiger Weise in
Anwendung kommen, und auch, wie sehr zu befürchten
steht, zu colossalen Uebertreibungen führen wird.
Die angedeutete Richtung findet ihre braven Führer
in einer Schule von jungen Architekten, die erst von ihren
Kunstreisen zurückgekehrt sind und deren Cartons die
wichtigsten Beiträge zur Geschichte der Polychromie ent-
halten. Es ist ein Zeichen richtigen Tactes und judiciöser
Beurtheilung des Standpunktes, auf dem sich die Frage
zur Zeit befindet, dass sie den polychromen Werken und
den Miniaturen der ersten christlichen Jahrhunderte in den
Ländern, die ehemals die Sitze der classischen Bildung
waren, ihre besondere Aufmerksamkeit zuwandten i).
Hier, an der Grenze zwischen alter und neuer Ge-
schichte, wo aus den zwar todten, aber noch unzerstörten
Formen des Alten ein neuer Phönix der Kunst sich ent-
IIIUSS
wand,
von dem ,
ein Schluss
was
sich traditionell als
Besonders interessant in werden verspricht ein hier im Entstehen be-
griäenes Werk über die Mosaiken der H. Sophienkirche in Constantinopel,
nach Zeichnungen von Fossati, dem Wiederhersteller dieses ehemaligen Haupt-
bempels der griechischen Christen.