älteren Italiener, verbunden mit der Anwendung des far-
bigen Materiales, wo es die Umstände erlaubten, als mit
dem Standpunkte der modernen Malerei am meisten über-
einstimmend, befolgte.
Zum Glück War es nun schon mit dem philhellenischen
Enthusiasmus vorüber, und die Polychromie der Griechen
musste der mittelalterlichen Polychrolnie Platz machen.
In Deutschland wurde diese Richtung, glaube ich,
zuerst durch die Restauration des Bamberger Domes ver-
anlasst, bei der man wieder die alten romanischen Oma-
mente und viele Spuren von Malerei an den Statuen und
Basreliefs vorfand. Für diese Periode der Kunst fehlte es
an Anhaltepunkten nicht, vornehmlich in Italien, und die
Versuche in diesem Style, die nun erfolgten, Helen daher nicht
ganz so schlecht aus, wie die griechischen, obgleich auch
hier keine Zukunft zu erwarten war, da man das Specifische
dieses Styles, seine Rohheiten und Steifheiten statt der grofsen
allgemein gültigen Principien, die darin liegen, auffasste.
Die gothische Polychromie fand hierauf ihre Histo-
riker vornehmlich in Frankreich, wo sich in jüngster Zeit,
seitdem für die Restauration der gothischen Kirchen Vieles
geschieht, eine romantische Schule von Architekten gebildet
hat. Mit dem diesem Volke eigenen Geschicke wurden
polychrome Restaurationen verschiedener romanischer und
gothischer Kirchen ausgeführt, unter denen die sainte cha-
pelle sich durch die Vollständigkeit und den Reichthum
ihres durch vorgefundene Spuren documentirten polychro-
men Systems auszeichnet.
So war der passende Zeitpunkt für das Erscheinen des
Werkes vorübergegangen , und muthlose Betrachtungen
waren an die Stelle des jugendlichen Eifers getreten.