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Die berühmte Schrift über den olympischen Jupiter von
Quatremere de Quincy war eine der Wichtigsten Erschei-
nungen der Kunstlitteratur und ein Triumph unseres Jahr-
hunderts. In dieser Schrift wird zum ersten Male haupt-
sächlich aus dem Wesen der griechischen Kunst heraus
der Beweis geführt, dass an den Monumenten der Griechen,
und zwar an den Meisterwerken ihrer besten Zeit, die drei
bildenden Künste, unterstützt von den mehr technischen
Künsten, in so inniger Verbindung zusammen wirkten,
dass ihre Grenzen vollständig verschmolzen waren und
sie in einander aufgingen.
So wurde der Standpunkt für die richtigere Anschau-
ung griechischer Kunst zwar bedeutend vorgerückt, aber
auch die Uebersicht und das Verständniss derselben in
gleichem Maafse erschwert, Pur welches wir in unseren
Vorstellungen ein bequemes Schema ausgebildet hatten,
das durch die wichtigen darauf begründeten neueren Kunst-
erzeugnisse eine Art von unabhängiger Lebensberechtigung
erlangt hatte.
Unter dem mächtigen Einflusse dieser verjährten Vor-
stellungen, denen durch die ehrwürdige "vergine" der an-
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