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Wo aber die künstlerisch nicht genügende Beschaf-
fenheit des Stoffes oder Vorsorge für dessen bessere Er-
haltung äufserlich, und die stets dieselben gebliebenen
Erfordernisse der Bequemlichkeit, Wärme, Behaglichkeit
etc. innerlich eine Bekleidung der Wände und sieht-
baren Constructionstheile, sei es nun Stuck, Holz, An-
strich, Teppich oder was immer, vorschreiben, da, tritt
heute wie damals die Nothwendigkeit hervor, ihr ihre
ursprüngliche Bedeutung zu lassen; dort ist der Malerei
das Gebiet eröffnet.
Wie dies geschehen solle? Es ist schwer, darauf
eine allgemein gültige und zugleich bestimmte Antwort
zu geben.
Man muss, dünkt mich, hauptsächlich folgende Dinge
dabei im AAuge behalten:
Zuerst darf die Wand niemals durch das darauf
Dargestellte ihre ursprüngliche Bedeutung als Raumab-
schluss verlieren, es ist vielmehr immer noch rathsam,
bei Verzierung der Wände durch Malerei des Teppichs,
als frühesten Raumabschlusses, eingedenk zu bleiben.
Ausnahme machen nur solche Fälle, wo der Raumab-
schluss wohl materiell, aber nicht der Idee nach vorhan-
den ist. Dann tritt die Malerei in das Gebiet der Theater-
decoration ein ,
mag ü).
Z w e i t e n s
was
sie
öfters
mit
gutem
Erfolge
thun
müssen
das
Clima
und
selbst
die
Sitten
eines
Landes
bei
der
WVahl
der
Farbentonarten
und
der
Gegenstände
berücksichtigt
und
darf
nichts
Neues
a") Die Verlängerungen einer Hofperspective auf Grenzmauern
Eigenthumes, ein in Oberitalien sehr beliebtes Motiv, gehören dahin.
des