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musik wurde, während jenes mit der Hieroglyphenschrift
unterging.
Dieser Gegensatz zeigt sich noch klar an den Wand-
gemälden von Pompei, einer Stadt, die zu der Zeit blühte,
als ägyptischer Einfluss (freilich nur durch bedeutungs-
lose Nachahmung) auf die Künste der Welthauptstadt
neu angeregt war
Die ägyptisirenden Wanddecorationen sind dort hell,
und von dem reicheren orientalischen Verzierungsprincipe
auf anderen Wänden leicht zu unterscheiden "Ü.
Petron. cpt. I.
b") In der ganzen Verhandlung ist fast gar nicht von der Plastik die
Rede, weil ich sie, als decoratives Element, nach der Weise der Alten,
für vollkommen mit der Malerei identisch ansehe, und in ihrem mehreren
oder minderen Relief nur ein Resultat weiser Berechnung der Wirkung
erkenne, welche ein Bildwerk an dieser oder jener Stelle zu machen hat,
damit es zum Ganzen stimme und sich selbst gehörig vertrete.
Uebrigens gehört offenbar böser Wille dazu, alle die deutlichen Spuren
antiker Farbenbekleidung nicht sehen zu wollen, die selbst auf den Elgin-
marbles trotz des häufigen Einseifens noch erscheinen.
In Betreff der antiken Statuen habe ich noch zu bemerken, dass die
tasrigen Flecken auf den meisten unter ihnen, die man für Piianzenwurzeln
hält, die sich während ihres Vergrabenseins an ihre Oberfläche angesetzt
hätten, und die der italienische Antiquar die vergine nennt, Stellen sind,
wo die Nahrung suchenden Wurzeln den harzigen Ueberzug verschont
liefsen.