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griechischen Tempelhaues, wie die Mauer des Vorhofes,
mit Peristylen umgeben, die das Tempeldach trugen.
Obschon mit ihm die höchste architektonische
Wirkung erreicht war, musste sich dennoch der allgemeine
Kunsteffect noch bis zum Götterbilde steigern. Man
hatte daher im Widerspruche mit der äufseren Form des
Tempels, sich genöthigt gesehen, dessen Inneres wieder
in der Art eines peristylen Hofes zu gestalten, in dessen
Hintergrunde das Sacellum a") (i; 11m6?) mit dem Götter-
bilde stand.
Die Wände und Interkolumnien dieses, an gröfseren
Tempeln peristylenlHofes sind durch die edelsten Werke
der Plastik, Toreutik und Malerei gehoben, und mit dem
majestätischen goldschimmernden Götterbilde ist die durch
alles Vorangegangene, bis zum Höchsten gespannte Er-
wartung befriedigt.
Der Reichthum der Beziehungen und die Erhaben-
heit des Gedankens musste dadurch noch Zuwachs er-
halten, dass in vielen Fällen die Burg, der Markt, das
Theater, das Hospital und so weiter, in den Bereich und
unter den Schutz des Gottes gebracht wurden, indem sie
und ihre Einschlüsse die Peribolus des Tempels bildeten.
So sehen wir es noch jetzt in Pompeji und auf der Akro-
polis von Athen. So war es in Rom und überall. Die-
ser Umstand war wohl der Anlass, in Kunstbüchern
immer nur den Tempel, d. i. die aus'm; (partem
als vollständiges Ganzes behandelt zu sehen.
Wenn schon in dieser Gliederung, die in
Pro
tOtO)9
der
Mitte
Es war oft nur in der Idee als gestickter Baldachin vorhanden.