70
8.11589?
Die Empfindungen
dem Schönen
und Erhabenen.
sich entschliesst ihn zu bestehen. Er bettet sich
Leidstifter greift nach ihm, da packt ihn Beowulf
den
SaaL
Der
Und fasst? ihm die Fäuste: die Finger zerbrachen
Dem Riesen, da rückwärts ihn der Recke stiess.
'Das war ihm ein grnuser Gang.
Aus fuhr ein Geschrei
S0 neu und nie erhört, die Norddänen fasste
Schüttelnder Schrecken, die Schaaren der Männer,
Die auf dem YValle den Wehruf hörten,
Den Gegner Gottes das Grauslied brüllen,
Den sieglosen Sang des Versehrten Jammerlaut.
Grendel unterliegt in sehauerlichem Kampfe den Händen des
Beowulf, aber die noch grausere Mutter gilt es jetzt zu tödten. Nun
reitet er mit Führern in das Moor, bis er ÜbBFWäLChSEII sieht
l
Den grauen Stein von starrenden Bitumen,
Wonnelosem Wald. Ein blutig Wasser stand
Trübe darunter.
Das Volk sah von Blut das Fennmoor wallen,
Von hcissem Herzsaft. Ein Horn sang zu Zeiten
Ein schaurig Sterbelicd
Sje sahn im WVasser Vifurmgeschlechtex- viel,
Seltsame Seerlrachen sich im Sumpfe tummeln
Und an der Klippen Nasen die Nichse lauern.
Hinweg floh Gewürm und wild Gethier
Dort taucht Beowulf hinab ins Moor und in ihrer Höhle muss
auch Grendels Mutter nach sclirecklichem Kampfe ihm erliegen. Die
Beschreibung Grendels und seines Wohnsitzes ist unübertrefflich.
Erfreulich dabei erscheint die Heldenkraft, die unbezwingbare Seele
in dem gewaltigen Körper, die selbst dies Schreckliche besiegt und
dadurch uns die ästhetische Freiheit wiedergiebt.
Es muss auch bei diesem Hässlich-Furchtbaren, oder vielmehr
zumeist bei ihm, hervorgehoben werden, dass es für die Kunst nur
mit Vorsicht zu benutzen ist und standhaltend für den Blick im
Gemälde, in der Scnlpttir leicht unerträglich wird. Auch das Drama
ist hier gebundener durch die sichtbar darstellende Auffassung als
die sonstigen Arten der Poesie. Immer aber, wenn das (ärausige be-
nutzt wird, muss es gebändigt erscheinen durch den kräftigen gesun-
den Sinn des Künstlers. So wie sich dieser selber vom krankhaften
Grausen packen lasst und ein {ieberndes Behagen daran bekundet, mit
bebenden Nerven, furehtverzerrt in diesen 'I'iefen zu wühlen, so be-
kommen wir das volle widerwärtige Gefühl. Ein Shakespeare darf es
wohl wagen, auch das Entsetzliche uns vorznführen: die gesunden
Nerven des Mittelalters brauchten sich nicht so leicht vor den Höllen-
fratzen des Fegefeuers zu scheuen, wenn sie darüber die Lichtengel
Walten lassen; aber wenn 'I'heodor Amadeus Hoffmann und andere