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Durch das Auge haben wir einen äusseren Zustand der Dinge wahr-
genommen, der, bedingt durch deren Innerlichkeit, uns freilich in man-
nigfachster Weise auf diese schliessen liess. Das Ohr gieht uns Kunde
von einem inneren Zustand, der abhängig von Eigenartigkeit, Masse,
Form, Spannung u. dgl. erscheint. Tausende von Fäden laufen gleichsam
aus den Reichen des Gesichts und Gehörs ineinander über; in ihrem
Netze ziehen wir die Haupterkenntniss herauf, welche wir von dem
Wesen der Dinge besitzen.
Wir hören den Schall. Dieser entsteht durch eine eigenthümliche,
schwingende Bewegung des Körpers in seinen kleinsten Körpertheilchen;
hauptsächlich durch das Medium der für kleinste Erschütterungen em-
pfänglichen Luft werden diese Bewegungen zu uns getragen, im Ohr von
den Nerven aufgenommen und empfunden. Die tönende Erschütterung
ist ein mehr oder minder regelmässiges Schwanken der Theilchen. Eine
einfache pendelartige Luftbewegung erzeugt die Empfindung des Tones.
Eine Zusammensetzung von Tönen giebt den Klang, der also durch
schnelle periodische Ltiftbewegungen erzeugt wird. (Siehe das in die
'['0nlehre tief eingreifende Werk von Helmholtz: die Lehre von den Ton-
empfindungen als physiologische Grundlage für die Theorie der Musik.)
Wir finden hier unser altes Gesetz wieder das Wohlgefallen an der
Regelmassigkeit, der Ordnung. Das Geräusch entsteht durch nichtperio-
dische Bewegungen.
Die innere Bewegung, welche den Schall, in der einfachen Regel-
mässigkeit den Ton erzeugt, ist in der verschiedensten Weise bedingt:
durch das innere Gefüge der Körpertheilchen, ihre Beschaffenheit, Bin-
dung mit einander, ihre Festigkeit, Elasticität, Gleiehmassiglzeit u. s. w.
Alle diese Eigenschaften kommen zur Geltung, dann aber auch die
mannigfachsten Eigenschaften äusserer Art, sowie die verschiedenen
Verhältnisse, in welchenlder Körper sich zu seiner Aussenwelt befindet.
Der umfassendste Zustand findet seinen Ausdruck im Ton. Man denke