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Empfindungen.
Die
liegt unter uns, wie die Sphäre dessen, was wir erhaben nennen, über
unserem Niveau liegt. Das Niedere Weist auf das Hässliche, bleibt
aber doch noch für uns lachbar oder gleichgültig. Das Lachbar-Schöne
ist das Reizende, das, was uns reizt, zu ihm hinzustreben, was uns
aber noch nicht mit der fesselnden, harmonischen Allgewalt des
Schönen zu sich zieht; das Lächeln schwebt noch bei ihm auf den
Lippen, das eine gewisse Ueberlegenheit ihm gegenüber verkündet.
Auf die weiteren Eintheilimgen müssen wir hier verzichten, so
interessant sie sind. Mögen nur einige genannt werden, die man sich
leicht erklären kann: das Schön-Erhabene oder das Herrliche, das
Erhaben-Furchtbare oder Gewaltige, das Schreckliche, Entsetzliche,
Gemeine, Liebliche u. s. w. Die eingehendsten Erörterungen über
diesen Theil der Lehre der Aesthetik findet man im ersten Band der
Aesthetik von Köstlin.
Wir hätten also folgenden Empiindnngskreis gewonnen:
D
6'961 4) C3619?)
040 (a?
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Das Lachbare. Das Furchtbare.
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Q) G)
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9'? Das
Hässliche. ü;
Diese Empfindungen eoncentriren sich nun zu Gefühlen, und zwar
erweckt das Schöne das tiefe, heilige Gefühl der Liebe, das Hässliche
hingegen Ekel und Hass. Dem Erhabenen zollen wir Hochachtung
und Ehrfurcht; das Grausige trifft unser Abscheu, das Niedere
Verachtung, dem Reizenden schenken wir unsere Zuneigung. Von
der Furcht, sowie von der gewissen Gleichgültigkeit des Lachbaren
war schon die Rede. Um dies Lachbare herum gruppirt Sich das
ACSthQt-ißßh-Unbedeutende, das Gewöhnliche nach all seinen Nüanei-
rungen zum Schönen oder Hässliehen hinüber. S0 z. B. das Niedliche
einerseits; das Kleinliche andererseits.