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aukunst
B
(Fortsetzung)
Musterung der Stile.
Wir wollen weder bei den phantastischen" Grottenbauten und
sonstigen Werken der Inder verweilen, noch bei den Backsteinbailten
in dem alten Oulturlande Mesopotamien, noch bei Persern und Klein-
asiaten. Betrachten wir die Bauwerke Aegyptens, so finden wir den
Steinquaderbau in der ausgeprägtesten Weise. Grosse Steinbalken sind
das Material der Werke, deren Bedeutung viele Arbeitskräfte vereinigte,
also hauptsächlich der Tempel. Zum Tragen der Blöcke war man von
vornherein auf Pfcilernnd Säulen angewiesen, auch suchte man sich
wohl durch eine geringe Ueberkragung der Steine bei zu überdachenden
kleineren Oeifntmgen zu helfen. Es galt im Tempel das Gotteshaus und
Gottesbild zu umhegen. Der Gott ist abgeschlossen, muss gegen die
Störungen der Welt geschützt werden. Wallartig somit zugleich in
der festesten Weise, indem eine solche schräge Mauer sich nicht so
leicht übersenkt, wie die gerade sind die Mauern gebaut. Der Ein-
gang des Tempels ist durch thurmartige Bauten ilankirt und ausgezeichnet.
Fundamentartige Wand und Dachgesims geben die einfachste Gliede-
rung. Die weitere Belebung überliess man der Malerei, mit der man
die Steinmassen bedeckte. Im Innern wechseln Säulenhallen und Höfe
mit den wegen der Steinbedachung engen Germächern. Das Heiligthum
wird darin zur Grotte. Der Character dieser Bauwerke ist schwer, gewal-
tig, im Innern ernst, düster. Daneben wieder in der Säulenbildung und
in denMalereien Barockes und Phantastisches, echt Orientalisches. Dies
zeigt sich hauptsächlich in der Saulenbildtmg, wo neben schönen ent-
sprechenden Formen, namentlich des Capitäls, sich Formen finden, die
für die Säule nichts besagen, indem sie durchaus auf Willkürlichkeit
beruhen. (Eig.14.)