Gliederung.
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keit wie von Schwerfalligkeit entfernt sind, soll es empor wachsen.
Wachsen! Nicht mehr so schwer sich aufschichten, wie das untere
Geschoss es sei denn, dass man dem ganzen Gebäude den beson-
deren Ausdruck der Festigkeit, etwas Festungsmässiges geben
wollte. Das darüber befindliche Geschoss wäre leichter zu behandeln.
Diese Leichtigkeit kann sowohl durch noch grössere Schlankheit er-
reicht werden als auch durch geminderte Verhältnisse, indem man es
kleiner als das ltiittelgeschoss macht. Natürlich wird hier die Idee
des Baues maassgebend sein. In ähnlicher Weise können etwaige
weitere Stockwerke behandelt werden. Bei drei Stockwerken über
dem Erdgeschoss kann man füglieh die beiden ersten besonders aus-
Fig. 10.
Pal. Piccolomini in Pienza.
zeichnen; bei vier Geschossen würde es wohl am passendsten sein,
das erste Stockwerk besonders anszuzeichilen, die beiden nächsten
gleichzustellen und das vierte wieder für sich zu behandeln. Das
Parterre also massig, fundamentartig fest für die gewichtige Last,
das erste Stockwerk hoch, kräftig, reich, das zweite und dritte im
Mittelmaass des Ganzen, das vierte friesartig behandelt. Ueber
das Dach werden wir bei den verschiedenen Stilen zu sprechen haben.
Auch dort, wo keines sichtbar ist, muss sich die Wand zusammen-
fassen zum Abschlusse des Ganzen. Durchbrochene Arbeit und 113611
oben sich verjüngende Formen werden dabei am besten zu dem Luft-
elemente stimmen und mit demselben vermitteln. Ansser den, ge-
wöhnlichen lllauerabschlüssen des Bandes, Wulstes u. s. w. werden