Volltext: Populäre Aesthetik

Eintl 
xeihnagen 
der 
Kunst. 
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noch verschiedene Eintheiltmgen und Erklärungen anführen, ihnen zu 
genügen. Kant theilt, seine ICintheilung einen Versuch nenuend, nach 
Analogie des Ausdrucks, "dessen sich Menschen im Sprechen bedienen, 
um sich, so vollkommen, als möglich ist, d. i. nicht bloss ihren Begrifien, 
sondern auch Empfindungen nach, mitzutheilen. Dieser besteht in dem 
Worte, der Gebchrdung und dem Tone (Articulation, Gesticulation und 
Modulation). Nur die Verbindung dieser drei Arten des Ausdrucks 
macht die vollständige Mittheilung des Sprechenden aus. Denn Ge- 
danke, Anschauung und Empfindung werden dadurch zugleich und ver- 
einigt auf den andern übergetragen. Es giebt also nur dreierlei Arten 
schöner Künste: die redeude, die bildende und die Kunst des Spiels der 
Empfindungen (als ausserer Sinneneindrüeke)." Die redenden Künste 
bestimmt er als Beredszunkcit und Dichtkunst. Die bildenden Künste 
sind ihm entweder die der Sinnenwzihrheit oder des Sinnenscheines. 
Die erste heisst Plastik, wozu die Bildhauerkunst und Baukunst gehören, 
die zweite liialerei, die sich nach eigentlicher Malerei und Lustgartnerci 
trennt. Die Kunst des schönen Spiels der Empfindungen kann in Musik 
und ltlarbenkunst eingethcilt werden. Mehrere Künste können sich nun 
in einem und demselben Objeet-e verbinden: Bercdsamkeit und male- 
rische Darstellung in einem Schauspiele; Poesie mit Musik im Gesange, 
mit malerischer Darstellung dieser in einer Oper; das Spiel der Empfin- 
dungen in einer Musik mit dem Spiel der Gestalten im Tanz u. s. w. 
So Kant, ausdrilcklich jedoch solche Eintheilung nicht für eine beab- 
siehtigte 'l'he0ric, sondern für einen Versuch erklärend. Krug lässt die 
Kunst in tonische, plastische und mimische Künste zerfallen. K. Ch. 
Fr. Krause scheidet in schöne Kunst und nützliche Kunst; die Dar- 
stellung wird bewirkt durch die Zeichenwelt der Sprache in der vor- 
zugsweise so genannten Poesie, oder in der reinen Welt blosser Töne 
in der schönen Kunst der Musik, oder in bleibenden Gestalten für's 
Auge in der plastischen Kunst und in der Malerei, oder durch werdende 
Bewegungen und Gebehrdungen in der Mimik, oder durch vereinte 
schöne, im Leben wirkende Thatigkeit, in der dramatischen Kunst. 
Dann soll aber auch das ganze Leben eine schöne Kunst sein; diese 
bildet die schöne Lebenskunst. Hegel theilt nach Gesicht, Gehör und 
Vorstellung. Sodann unterscheidet er die Kunst als symbolische, elas- 
sische und romantische. Bei IIerbartiaLuern finden wir nach Wort, Ton 
und Bild geschieden. Vischer theilt in subjective, objective und sub- 
jectiv-objective Kunst. Zeising' unterscheidet die Kunst der 'l'öne, der 
Bilder und der Mimik. Mor. Carriere "erblickt in der Kunst der Dar- 
stellung der WVahrheit des Wirklichen die Verklärung der Natur und 
die sinnenfällige Offenbarung des Geistes; so muss auch das ganzt- 
innere wie äussere Sein, so muss die Welt so gut, wie das Reich des 
Geistes von ihr umfasst werden. Nun breitet aber die Natur in den 
Fßrmen VQn Raum und Zeit, ihr VVGSGII 3118 lllld der  VOYIIIllJtGlt (llC
	        
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