Volltext: Populäre Aesthetik

Das 
Schöne, 
Wahre 
und Gute. Harmonie 
cheser Ideen. 
und 
Kanlpf 
Drei Kräfte bilden das Vermögen des Menschen; ihre Zielpunkte, 
sagt Platon, sind göttlich. Der Mensch empfindet, erkennt oder denkt, 
und will. Das Ziel für das Empfinden ist das Schöne, für das Er- 
kennen das Wahre, für das Wollen (Handeln) das Gute. Das Schöne, 
Weise oder Wahre und Gute ist das Höchste, was der Mensch zu 
erstreben vermag; es ist göttlich. Diese Dreiheit bildet das Wesen 
der Gottheit. Da wir nun dieses Göttliche in uns finden und zur 
Herrschaft kommen lassen können, wie sehr auch niedere Triebe es 
verdecken und bedrucken mögen, so gilt es alle Kräfte anzustrengen 
und der Dreiheit den Sieg in uns zu erkämpfen, um dadurch göttlicher 
zu werden. Das Hässliche aber, das Unwahre und das Schlechte ist 
zu hassen und zu vernichten, wcil es uns sonst stets verhindert, uns 
aus dem niederen Staube, in den es uns hinabdrückt, zu erheben und 
zur Gottheit emporzustreben. So schon Platon. 
Die Emplindtlngslehrc nun, die zum Ziel das Schöne hat, ist die 
Aesthetik, die Lehre vom Denken oder Erkennen des Wahren ist die 
Philosophie; das auf das Gute gerichtete Wollen behandelt die Ethik. 
Es ist leicht daraus zu ersehen, warum man die Aesthetik als 
Lehre vom Schönen fasst. Das ganze Gebiet wird nach seinem Gipfel- 
pnnkte genannt. 
Jene Kräfte sind nun aber nicht bloss als neben einander in uns 
zu denken. Wer nach dem Schönen strebt, muss alle Kräfte danach 
anspannen, will er nicht im allgemeinen unklaren Empfinden stecken 
bleiben. Das Streben oder Wollen des Schönen muss kräftig sein; 
rein und kräftig die Empfindung des Schönen als Grundlage; dann 
auch eindringend, bis zur Wahrheit des Schönen sich vertiefend, das 
Erkennen desselben. Wenn wir uns 1m gewöhnlichen Leben meistens 
auf die Empfindung als auf ein Gemessen des Schönen beschränken 
und zufrieden sind, gleichsam reingestimmte Saiten für dessen Accorde 
"zu besitzen, so tritt bei der Erkenntniss die Thatigkeit des
	        
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