Racen.
181
lieh. Die Farbe ist ein sehwärzliches Gelb. [Ammianus Marcellinus
schildert die Hunnen: Ihr untersetzter Körper mit ausserordentlich
starken Gliedern und einem unxierhältnissmässig grossen Kopfe giebt
ihnen ein monströses Ansehen; man könnte sie Thiere auf zwei Beinen
oder Abbilder jener schlecht zugehauenen Holzlignren nennen, mit
denen man die Brückengeländer schmückt] Der Neger ist ein Barbar;
der echte Mongole ein Halbbarbar: seine höchste Cultur hat dem Kau-
kasier immer noch etwas Absonderliches. Doch ist hier vom Kal-
mückcn mit einer Schädclbildung, die ihn fast tiefer stellt als den
Neger, bis zum Chinesen und Japanesen eine sehr grosse Stufen-
folge. Im Allgemeinen ist der Mongole in Willkür und Zwang maass-
loser als der Kaukasier; Schlauheit, List sind Grundzüge seines Cha-
racters.
Den Culttirbestrebungen der zu dem mongolischen Stamme ge-
rechneten Racen klebt für unseren Geschmack meistens etwas Barockes
an. Die grossen Reiterstamme der Wüste zeigen, um noch einen Blick
auf ihren sonstigen Character zu werfen, neben thierischei- Schlauheit
einen wilden grausamen Muth. Ohne Entwickelung des Individuums,
stets unter dem Zwang des Familien-, des Horden-, des Stamm-Des-
potismus, sind sie in aufgeregten Zeiten und unter einem kräftigen
Führer ganz geeignet, zu den ungeheueren Sturmtlnthen anznschwellen,
wie sie unter Attila und Dschingis-Chan die halbe Welt in einem
Menschenalter verwüstet haben. Die grossen Gestalten, die sich über
diesem Völkergewirr als Herrscher erheben, erscheinen uns meistens
furchtbar.
Bei den Chinesen und Japanesen reicht übrigens die angeführte
Racentheihlng nur dürftig aus. Oder hätte sich der Wüstenstamm in
den Flussländern China's so verändert?
Die Americaner nennt Cuvier eine Zwischenrace, wie die Malayen.
Jene haben kaukasische Gesichtsbildung bei einem Wesen, welches auf
den mongolischen Stamm hinweist. Die Malayen stehen zwischen den
indischen Kaukasiern und den llIongolen. Beide Stämme zeigen Bil-
düngen, die nur dem Kaukasiei- an Schönheit weichen.
Die echten Kaukasiei- zerfallen wieder in mehrere grosse Stämme.
So bilden Indo-Germanen und die Aramäer darin Sprachfamilien. Zu
jenen gehören Inder, Perser. Slaven, Kelten, die gräko-italischcn
Stämme, die Germanen; zu diesen Phöniker, Juden, Assyrer, Araber
und Andere.
Wir werden, des beschränkten Raumes halber, nur einige Völker
heransgreifen, nachdem wir die Einwirkung des Bodens und der Be-
schäftigungen auf den Menschen hervorgehoben haben.
Verkümmerte Natur erzeugt wierkümmerte Menschen. Wohl ver-
mag der Mensch mit allen seinen Hülfsmitteln sich auch in ihr noch zu
erhalten, aber eigentlich ist da für ihn die Gränze, wo der kräftige