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Der
Mensch.
die Gewohnheit, sie spitz zu feilen, wodurch sie den Eindruck eines
thierischen Gebisses machen. Der Rumpf ist beim Neger gut und stark
entwickelt, die Arme sind häufig übermässig lang. Die Beine des
Negers sollen vielfach gegen den Oberkörper schwächlich erscheinen;
sie sind nicht stark, saulengleich, sondern etwas im Knie hängend und
schlecht gewadet. Die Wade des Negers soll gewöhnlich überall an-
derswo als an der richtigen Stelle sitzen. Die Ferse steht häufig vor,
was auch in Deutschland wohl als Sclavenfuss bezeichnet wird. Es wird
behauptet, dass der Neger eine starke, dem Europäer widerliche Aus-
dünstung besitze. (Von Andern wird dies bestritten. Die Ansichten
über den Neger gehen jetzt überhaupt, beeinflusst durch die Sclaverei-
frage in's Extreme.) Durch den eingedrückten Schädel, den vorstehen-
den Mund, lange Arme und schwächliche Beine erinnert der Neger an
den Affen. Seine Oulturfithigkeit ist nirgends bedeutend gewesen. Er
ist ein thierisch-kindisches Geschöpf. Triige zur Arbeit, leidenschaft-
lich in der Befriedigung seiner Begierden, sinnlich, vergnügungssüchtig,
roh, ohne viel Vorbedacht in den Tag hineinlebeild. Die dunkle Farbe
giebt dem Sohn des Aequators etwas Lichtscheues, Nächtiges, als ob
er bestimmt wäre, den Tag zu schlafen und erst mit Abnahme des
hellen Sonnenlichts sein Leben und 'l'reiben zu beginnen. So hält er
es auch am liebsten. Die barbarische Peitsche des Culturmenschen
treibt freilich den schwarzen Dammerer zur Arbeit, auch sein Theil
Mühe und mehr als sein Theil zu tragen. Bekannt ist, dass der Neger
überall als Diener, als Sclave von den andern Stämmen betrachtet wird.
Man hasst ihn nicht, man verachtet und knechtet ihn. Die echten Neger
sind in jeder Beziehung Barbaren, Barbaren in der Religion, Fetisch-
Anbeter, Barbaren in den Künsten. Negermusik ist Spectakel; die
Lieder sind für uns burlesk; ihr Tanz grotesk. In den bildenden Künsten
bleibt der Neger gleichfalls auf den niedersten Stufen. In den Dar-
stellungen des Göttlichen kommt er nicht über Fratzen. Im Ganzen ist
in ästhetischer Beziehung nicht viel Gutes vom Neger zu sagen. Durch
Hässlichkeit kann er übrigens für den Europäer leicht in's Komische,
durch seine wilde Leidenschaftlichkeit in's Furchtbare und in's Furcht-
bar Hässliche fallen.
Der Neger ist Diener des Weissen, der Mongole Feind. Kaukasier
und Mongolen hassen sich seit unvordenklichen Zeiten. Ueber den
Neger lacht wohl der Weisse; vor dem Mongolen schaudert er oder er
hasst ihn. Er ist geneigt, ihm etwas Furchtbares, Dämonisches beizu-
legen. Der lranier macht den Turanier zu einem Dämon der Wüste;
der Germane nennt die Hunnen Abkömmlinge böser Geister, mit ausge-
stossenen Hexen in den Einöden erzeugt.
Der Mongole ist von Statur untersetzt, schlecht proportionirt; der
Kopf ist gross, mit dunklem, stratfem Haupthaar; kleine tiefliegende,
Schiefe Augen funkeln darin; die Nase ist klein, der ßilftWllüllS spär-