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und krauen. Sehr gescheit schaut er oft drein; nach Brehm ist er es
auch. Verwandte von ihm tragen buntcre Kleider, so z. B. der Arras,
sind aber weiter nicht zu brauchen: nur die Livree ist schön, Benehmen
und Sprache (hihinter ist unerträglich.
Quere Yögel sind die mit übergrossem Schnabel. Man traut ihnen
nicht; sie können nicht edel sein; ist doch das Fressorgan zu sehr
entwickelt. Wir wollen einfach auf unsere Raben und Krähen weisen,
ziemlich plump scheinende Strolche mit schwerem Schnabel und mit
schwerem Kopf und Hals, um den Hacker tragen und handhaben zu
können. Sie sind schwarz wie Todtenbcstatter. Ihr Auge ist hell, aus-
drucksvoll, aber scheu, diehisch. Ihre Stimme ist krachzend, gemein.
Doch ist auch dem Raben, der edler ist als die Krähe, namentlich edel
im Flug wegen seiner längeren Flügel, die Zimge zu lösen; er kann
articulirte Töne hervorbringen lernen. Es liegt meistens etwas unend-
lich Bösewichtmassiges in den Blicken, die aus dem schwarzen Kopf
hervcrstechen, so dass diese Thiere wohl drollig, aber auch (lämonisch,
furchterregend erscheinen.
Die Elster ist possirlich durch den überlangen Schwanz, den sie
gleichsam aufwärts tragen muss, um kein Uebergewicht zu bekommen.
Sie ist unausstehlich durch ihre hässlich klingende Geschwatzigkeit.
Die 'l'aubenvögel gehören zu den schönsten Vögeln. Sie sind
meistens gut gewachsen, wohl proportionirt, von schöner Haltung. Ihr
Federkleid ist selten prächtig, aber doch meistens von erfrenendexi
Farben. In einer Hinsicht sind auch die Tauben in der Form beein-
trächtigt; die Füsse erscheinen wohl zu schwachlieh. Ihre weiten
Flüge stimmen nicht zum Gesang. Ihr Flug ist herrlich wegen der
Angemessenheit der nicht zu kurzen, nicht zu langen, nicht zu
schmalen Flügel.
Zu kurze Flügel machen den Flug schwer, zu lange und zu
schmale machen ihn schiessend. Man denke an die schwer-fällige Krähe,
an das ungeheuere Anstrengung verrathende Flügelschlagen der Ente.
oder an die schiessende, schwankende Möve. Das leichte Element der
Luft verlangt für die Bewegung darin den Anschein der Leichtigkeit.
Somit befreunden wir uns noch am besten mit den sehr breiten, langen
Flügeln, auf welchen Adler, Falken, Geier, Störche u. A. in der Luft
schwimmen.
Die Hühner sind Scharrer, Läufer. Die Beine sind darum häufig
für einen Vogel zu stark entwickelt. Das Cochinchinahulm wird da-
durch wohl hässlich. VUnsere gewöhnliche Henne steht zu wagerecht
auf den Beinen. Der starke, sich erhebende Schwanz beim Hahn
durch Form, Farbe und Grösse besonders ausgezeichnet verzögert
gleichsam das "Fhier. Das Gegackei- und Geschrei der Hühner ist
lauter und eindringlicher als schön. Das Huhn ist ein dummdreistes,
vorlautes, neugieriges Geschöpf, thätig, aber ohne Noblesse dabei zu