Volltext: Populäre Aesthetik

Die 
"vier 
Elemente. 
Wir wollen dem gewöhnlichen Gebrauche folgen und die so- 
genannten vier Elemente mit Rücksicht auf die Aesthetik in Kürze 
betrachten. 
Das Wesen der Luft erblicken wir in ihrer Klarheit, Durchsichtig- 
keit, die uns ja ein Hineinsehen in die Unendlichkeit des Weltenranms 
gestattet, in ihrer Empfänglichkeit für das Licht. Wo wir sie unrein, 
brodig sehen, haben wir deshalb nicht den wohlgefitlligen Eindruck. 
Wesen und Erscheinung entsprechen einander nicht. Wir fühlen die 
Luft durch ihre Bewegung. Ihre Farbe erblicken wir gleichsam im 
blauen Himmel; in ihr Reich gehört ferner, nach Wasser und Feuer 
hinüber vermittelnd, die Wolke mit Regen und ihren electrischen Flam- 
men. Vom linden Anhaueh wächst die Bewegung der Luft bis zum 
Orcan. Als Sturm wird sie furchtbar, ja wohl grausig, weil der unge- 
heuren wüthentlen Kraft der Stoff zu mangeln scheint, da wir nicht das 
Bewegende selbst, die Ursache, sondern nur die Wirkungen sehen 
können. Diese geisterhafte Gewalt, ohne Maass, scheint Alles nieder- 
werfen zu wollen. Dazu kommt nnn die 'l"onwelt.. Das Sausen, Pfeifen, 
Schrillen, diese F lügelschlage, dies Aufheulen und Grollen der Natur, 
das betäubend auf uns einwirkt. 
Wenn der Sturm ästhetisch gewaltsam ist, so erscheint wohl das 
erhaben, was ihm ruhig trotzt. Die Mensehenseele vermag ihm gegen- 
über den Sieg zu erringen, auch wenn er mit der Dieereswuth vereint 
dahertobt. Der Seemann am Steuer im Sturm, der ruhig und kühn das 
Schiff lenkt, das ist ein Anblick für Götter. 
Aber aus der dumpfen grauen Ferne 
Kündet leise Wandelnd sich der Sturm an, 
Drückt die Vögel nieder auf's Gewässer, 
Drückt der Menschen schwellend Herz danieder, 
Und er kommt.  Vor seinem starren XVüthen 
Streckt der Schiffer klug die Segel nieder; 
Mit dem angsterfüllten Balle spielen 
Wind und WVellen.
	        
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