Volltext: Populäre Aesthetik

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Bewegung: 
und 
Klang 
Licht. 
darum das Roth ins Violette spielend, das Gelb ins Grüne schimmernd. 
Ebenso sucht es bei Roth und Blau nach Gelb, bei Blau und Gelb 
nach Roth. 
Die Mittelfarben Grün und Violett, Violett Orange, Orange Grün 
zeigen uns bei ihrer Zusammenstellung die Lichtfarbe, aber geschwächt, 
verwischt. Sie sind darum eharacterlos. 
Je zwei Farben unserer Zeichnung nebeneinander ermangehr der 
Ergänzungsfarbe, z. B. Gelb-Grün entbehrt Roth, ebenso Blau und 
Grün; Blau-Violett hat kein Gelb u. s. w. Die Farben liegen sich zu 
nah, heben sich nicht genug gegen einander ab, schaden sich also. 
Sie sind. darum leicht unangenehm. Die Natur freilich zeigt uns viele 
Erscheinungen der Art, die uns doch wohl gefallen, z. B. in Blumen 
Gelb und Grün, Grün und Blau. Hier treten aber durch Glanz und 
Formen viele. andere wohlgefällige Eindrücke zu dem unangenehmcren, 
Grün. 
G014 
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Walen: 
Roth. 
so dass dieser für uns verschwindeiul klein wird. Uebrigens durch 
Irlngebuchenhecken einen blauen Sommerhimmel ansehen, hat etwas 
unendlich Oedes, Langweiliges. Eine grüne Wiese voll Butterblumen 
ist ein idyllischer, aber kein besonders feiner ästhetischer Genuss. 
Durch das Walddaeh den Himmel zu betrachten ist angenehm; jedoch 
werden dabei eine Menge Zwischentöile durch die Farben der Stämme, 
Aeste und Zweige und durch Schatten wirksam. 
Dagegen verwirft Brücke (Physiologie der Farben für die Zwecke 
der Kunstgewerbe. Leipzig. Hirzel 1866) durchaus die Farbenkreise, 
in denen, wie in dem angeführten geschehen, Roth, Blau und Gelb im 
gleichseitigen Dreieck eines Kreises gegenüber stehen. Ein (laraus 
gezogenes Zusammenstellen der Farben zum Weiss entbehre aller phy- 
siologisch-optischen Begründung. Brücke giebt das auf p. 125 an- 
geführte Schema.
	        
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