Volltext: Populäre Aesthetik

Das Tragikomische. 
der 
Die Ironie 
Ronmntiker etc. 
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Nichts bleibt als Zersetzung und Fäulnissl  Es war eine schwere 
Krankheit des künstlerischen Geistes. Die Kinder jener Zeit, unsere 
Tage, leiden noch daran. Lag das Uebel nun auch in der Zeit, so 
haben die aufgestellten falschen Begriffe sogenannter Romantik es noch 
mehr verbreitet. 
Wir stehen am Schlüsse dieses Abschnittes. S0 weit der Raum 
und die ganze Anlage es gestatteten, ist auf die Maasse für die Aest- 
hetik hingewiesen. Aus der Fülle haben wir, was das Wichtigste 
schien, herausgegriffen, nicht im entferntesten eine Erschöpfung des 
Gegenstandes beanspruchend. 
Es wird jetzt gelten, die gewonnenen Maasse anzulegen, nachzu- 
weisen , wie sie gehandhabt werden müssen, darzuthun, dass es wirk- 
lich Gesetze giebt, das unendliche Reich der Erscheinungen nach 
Schönem und Hässlichem zu erkennen, oder es wenigstens der Willkür 
in Bezug auf ästhetisches Gefallen zu entreissen. 
Ist der eingeschlagene Weg zu einförmig und zu beschwerlich ge- 
wesen? Ward nicht genug über das Schöne und Erhabene geschwärmt, 
mit dem Reizenden, Lieblichen zu wenig gekost, mit dem Niedlichen zu 
Wenig gctändelt? Ward über das Niedere und Gemeine nicht gebührend 
die Schaale der Verachtung gegossen, beim Hässlichen Widerwillen ge- 
zeigt, beim Furchtbaren geschaudert? 
In der Ausübung der Kunst möge geschwarmt, gefeiert und ge- 
Schandert werden. Hier aber sind nur Wege zu weisen und die Merk- 
male für das Erkennen zu geben. Ein langweiliger Führer, der uns an 
jeder Stelle des Weges nicht blos die Schönheiten der Aussicht weist, 
Sondern uns nun auch seine eignen Gefühle darüber auskramt! Den 
Weg soll er uns zeigen und uns aufmerksam machen, aber selbst 
sehen, selbst empfinden, darin besteht die Freude und der Nutzen des 
Wanderns I
	        
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