Carl
Schnaasäs Biographie.
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Träge „Ueber das Verhältniss der Kunst zum Christenthum" (1852) und
vßildung und Christenthum" (1861) sind aus diesen Bestrebungen
hervorgewachsen. Zugleich nahm er eifrig Theil an dem Aufblühen
der Kunstgeschichte in Oesterreich, trat mit den dortigen Führern
der Bewegung, mit Heider und Eitelberger, in nähere Verbindung
und steuerte den seit 1856 erscheinenden "Mittheilungen der Centrul-
C0mn1issi0n"
manclf
werthvollen
Aufsatz
bei.
mit
Im Herbst
ihm meine
1858 ward mir das Glück zu Theil, gemeinschaftlich
erste italienische Reise antreten zu dürfen, an der
auch unser
Theil nahm.
genxeinschaftlicher jüngerer Freund,
In Rorschach trafen wir zusannnen
(Jarl
und
von Lützow,
setzten dann
gemeinsam die Reise über Chur und den Splügen fort. Ueber Chia-
venna, wo wir die ersten Zeugnisse italienischer Kunst begrüssten,
ging's weiter an den Comersee, um dort einige Tage zu Weilen, im
Genuss italienischer Natur und Kunst zu schwelgen und namentlich
die alten Denkmäler von Grzwedona, zu studiren. Köstlich war der
Eindruck eines kirchlichen Festes, zu welchem die Landleute von
allen Seiten nach der hochliegenden Kirche von Cadenabbia herbei-
strömten, um die Früchte des Herbstes der Madonna darzubringen.
Wer kennt nicht das Entzücken der ersten italienischen Tage, zumal
wenn man sie in fröhlicher Jugendkraft und nun gar an der Seite
eines solchen Mannes erlebt. In Mailand rückten wir am Vorabend
seines Geburtstages ein und wussten schnell für den festlichen Tag
eine kleine Feier zu iniprovisiren, die zugleich das Gepräge herz-
licher Verehrung und fröhlichen Reisehuniors trug. Es folgten dann
unvergessliche Tage in Mailand, Pavia, Piacenza, Parina, Mantua und
Verona. Ein Hochgenuss war es, mit ihm kunsthistorische Studien
zu betreiben. Sein feiner Sinn, das liebevolle Eingehen auf Alles,
die freundliche und anregende Art der Erörterung, die Lebendigkeit
der Discussion, alles das verlieh unseren Wanderungen einen Reiz,
dein wir beiden Jüngeren uns niit Begeisterung hingaben. Abends
im Gasthofe wurde das Gesehene recapitulirt, lebhaft durchgesprochen,
mit dem unentbehrlichen und unvergleichlichen Cicerone Jakob Burck-
hardt's verglichen und der Schlachtplan für den folgenden Tag ent-
worfen. Trotz seiner zarten Gesundheit war Schnaase unermüdlich