Volltext: Geschichte der bildenden Künste im 15. Jahrhundert (Bd. 8)

LXX 
Carl 
Schnaasds Biographie. 
logischer Seite eine kleinglaubige Furcht, nichts aufzugeben, während 
doch die Wahrheit des Evangeliums nur (ladurch gewinnen und in 
helleres Licht gesetzt werden würde, wenn man ihre Stellung zu der 
natürlichen Offenbarung mit Benutzung derselben klarer machte. Wer- 
da das rechte Wort fände, würde wesentlich zur Kräftigung des 
religiösen Elementes beitragen, und das offene, und noch mehr (las 
viel gefährlichere geheime Widerstreben gegen das Evangelium im 
Wesentlichen und abgesehen von der Sünde besiegen." 
Das Jahr 1848 endete die Düsseldorfer Zeit, und brachte Schnaase 
an das Obertribunal nach Berlin. Hatte in Düsseldorf das künstlerische 
Element dem Leben sein Gepräge gegeben, so trat in Berlin die 
wissenschaftliche Richtung in den V0rdergrund.' In der Kunstwissen- 
SClHLfl) erlebte (litlllitlS die preussische Hauptstadt. nicht bloss ihre 
(älanzepoche, sondern auch die Zeit wo sie unbestritten als Führerin 
dastand. Während für die antike Kunst im Kreise der archäologischen 
(Eesellschaft, trotz körperlichen Leidens rastlos thäitig, Eduard Gerhard 
anregend und fördernd wirkte, von Männern wie Panofka, Ernst 
(Tilrtius, 'l'ölken, Lepsius unterstützt, sammelte der Verein für mittel- 
alterliche Kunst, an dessen Spitze in jugendlicher Frische der greise 
Waagen stand, in seinen Zusainmenkünften Alles, was diesem Zweige 
der Kunstgeschichte sich zuwandte. Es herrschte hier aber keine 
Ausschliesslichkeit der Richtung, und man traf hIätnner wie NVaagen, 
Schnaase, Kugler, Hotho, Guhl, von Quztst, Strack, Stüler, Erbkam 
und Andere eben S0 eifrig theililehniend unter dein Banner der Antike, 
wie unter dem des Mittelalters. Wer (lanials als Jünger der Wissen- 
schaft in diesen Kreis einzutreten das Glück gehabt, wird die Fülle 
von Anregungen im zwanglosen Verkehr mit so vielen bedeutenden 
Männern als unvergessliche Erinnerung für's Leben bewahren. Und 
Berlin zeigte darin seine stets bewährte Gastlichkeit, 
wissenschaftlichen Verbindung leicht nähere gesellige 
ja herzliche Freundschaften hervorwucllsen. 
dass aus der 
Beziehungen, 
Unter den Jüngeren, die (Ianmls in diesen Kreis eintreten, nenne 
ich den zu früh heimgegangenen liebenswürdigen Friedrich Eggers, der 
in nähere Beziehungen zu Kugler trat, im Auftrage desselben die 
Denkschrift zur Reorganisation der Kunstxrerwaltung ausarbeitete und
	        
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