Schnaasds Biographie.
Carl
LXIX
stelle sich über das vieljährige
Scheidungen fortzusetzen.
kirchliche
Herkonnnen
bei
Ehe-
Ich
breche
meine
Herzensergiessungen
ab
und
will
(las
Sünden-
register jener Parthei damit schliessen, (lass sie mich verleitet haben,
Dir sehr gewöhnliche Dinge in sehr ungeschickter Form vorzutragen,
und vielleicht mich in einen unerlaubten und unchristlichen Eifer
hinein zu reden. Es ist ein Jammer, (lass wir Schwachen kämpfen
und abwehren müssen, wo wir nur lobsingen und preisen sollten."
Ein anderes Mal schreibt er:
Wenn ich etwas mehr Zeit und Kräfte hatte, würde mich die
natuwissenschaftliche Frage, d. h. das Verhaltniss der Resultate der
Naturwissenschaft zur christlichen Offenbarung, sehr interessiren. In
gewissen] Sinne ist sie die Lebensfrage der Zeit. Wir werden leicht
(larüber einig sein, dass die völlig materialistischen Ansichten (Voigt,
Moleschott u. A.) eigentlich nur (lurch eine gewisse vis inertiae ent-
stehen. Die Herren beschäftigen sich nur mit der Entwickelung des
materiellen Lebens und glauben daher, dass nichts Anderes da sei;
sie gestehen sich daher nicht ein, dass die Entstehung des selbstbe-
wussten, sittlichen in Gott denkenden Geistes im Menschen eine neue
Schöpfung ist, die aus den sonst festgestellten Phänomenen nicht folgt;
sie kennen nicht oder sind blind gegen die augenscheinliche, von der
Natur unabhängige oder doch nur schwach influirte Entwickelung
dieses Geistes in der Geschichte, in der dann die Offenbarung in
Christo eine so bedeutende Stelle einnimmt; es entgeht ihnen dadurch,
dass neben der Entwicklungsreihe der naturwissenschaftlichen Pha-
nomene eine selbstständige Reihe geistiger Erscheinungen hergeht,
welche auch Sache der Erfahrung sind und mitjdemsellaen Rechte
wie ihre naturwissenschaftlichen Resultate zur Basis von Schlüssen
gemacht werden. Aber eben so richtig ist es, dass die theologischen
Wissenschaften noch nicht genug gethan haben, um die scheinbare
Antinomie zu heben, dass sie noch nicht einmal den Anfang gemacht
haben, die unlaugbaren Erfahrungen der Naturwissenschaft auch als
eine Offenbarung anzuerkennen, und sich vielmehr begnügen, starr
am Dogma festzuhalten, und dem „e pur si muove", das die Welt ihnen
zuruft,
den
entgegen
Buchstaben
blossen
stellen.
Es
ist
auf
theo-