Volltext: Geschichte der bildenden Künste im 15. Jahrhundert (Bd. 8)

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Filippo Brunellesco. 
cannelirte Wandpilaster gegenübergestellt und eben solche, nur von 
grösserer Dimension, ersetzen an den Pfeilern der Vierung die hoch- 
aufsteigenden Dienste des gothischen Styles. In S. Spirito hat man 
diesen Verstoss gegen das klassische Herkommen vermeiden zu 
müssen geglaubt und die cannelirten Pilaster an der Oapellenwand 
durch Halbsäulen, die an den Pfeilern der Vierung aber durch glatte 
Pilaster ersetzt. Beides keinesweges zum Vortheile des Gebäudes, 
dem dadurch eine kräftige Betonung der Verticale und die wirksame 
Gliederung der beschatteten Seitenwände entgeht. Dieser Aenderung 
ist es grossentheils zuzuschreiben, wenn die Schönheit und Eleganz 
der schlanken Säulen, und besonders der hochstrebenden Pfeiler 
Durchschnitt von S. Lorenzo. 
unter der 
ren Bau. 
Kuppel 
hier 
nicht 
SO 
günstig 
wirkt, 
wie 
in 
jenem 
älte- 
Die Ornamentation ist in S. Lorenzo mit derselben Frische der 
Phantasie, die Profllirung mit derselben Feinheit des Sinnes aus- 
geführt, wie in der Capelle der Pazzi. Besonders hervorzuheben ist 
die, nach dem von Brunellesco hier gegebenen Beispiele, nachher in 
Toscana einheimisch gewordene Ausbildung der Arcaden über den 
freistehenden Säulen. Während nämlich die Unteransicht derselben, 
nach römischer Sitte, durch Gliederung und eingelegte, mannigfaßh 
verzierte Rundstäbe belebt ist, ist auch die Vorderansicht mit einer 
reichen Profilirung von concentrischen Linien ausgestattet, welche,
	        
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