Loreuzo und
Spirito.
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und mit Tonnengewvölben bedeckt, in S. Spirito halbkreisförmig, aber
nur in der lilauerdicke, so dass das Aeussere auch hier eine gerade
lilauei" bildet. Auch der Chor hat keine hervortretende Rundung,
sondern ist in beiden Kirchen geradlinig geschlossen. Der strenge
Sinn unseres MeisterS Statuirt im Aeussern nur entschiedene Formen,
entweder Centralbau oder rechtwinklige Mauern. Auch die Verhält-
nisse der Höhe sind höchst regelinässig. Die Höhe des Mittelschiffs
ist gleich der doppelten Breite
desselben, die Höhenverhältnisse Flg- 54-
der einzelnen Theile geben mehr-
fache, anregende Beziehungen.
Die Scheidung der Schiffe erfolgt d p_
durch monolithe korinthische .
Säulen, die ZWM" nicht mehr, wie ll H
an der Capelle der Pazzi, durch _
gerades Gebälk, sondern durch H i
Halbkreisbögen verbunden sind,
doch so, dass diese nicht un- n" '
mittelbar von dem Capitäl, son-
dern erst von dem Gesiins eines
dem Capitäl aufgelegten, aus allen I I
(im Theilen des Gebalkes be-
stehenden Aufsatzes aufsteigen. 35'
Es ist nicht zu ZWGifBlI], dass nn- ' n
serem lileister dabei die gleichen zl
Gebalkstücke in den Thermen ' _
Diocletians und in der Basilika i
Constantins vorschwebten; aber i
schwerlich war es blosse Nach- " ' Q
ahmungssucht oder eine pedan- EHE-HELL .1
tische Rücksicht auf die antike He'll"
Tradition, welche ihn dabei be- Grunhiss von s_ Spimo,
stimmte, sondern mehr der Wunsch,
eine schlankere Höhe der Stützen zu erlangen, ohne gegen die Ge-
setze der Säulenordnungen zu verstossen, und das Aufsetzen des
Gewölbanfanges besser zu inotiviren. Dagegen giebt er dann über
den Arcaden ein breites, dreitheiliges Gebälk mit stark proiilirtem
Architrave, welches, der Pilasterhöhe unter der Vierung entsprechend,
an den Langwänden fortgesetzt ist und hier das obere und untere
Stockwerk kräftig begrenzt. Wie in der Vorhalle an der Oapelle
der Pazzi, sind auch in S. Lorenzo den freistehenden, glatten Säulen