Carl
Biographie.
Schnaasds
LV
im 15. Jahrhundert, dessen Schöpfungen, namentlich im Norden, ihrem
Kerngehalte nach durchaus noch dem Mittelalter angehören. Ja gerade
in den technischen und formalen Mängeln, besonders der Deutschen
Malerschulen, empfand sein feiner Sinn das rührende, selbst ergreifende
Stannneln eines tiefen, mit Anspannung aller Kräfte nach Ausdruck
ringenden Gemüthslebens. Keiner hat diese Partien der Kunstge-
liebevollen. Verständniss geschildert,
ihm die moderne Kunst, SOWGÜS sie
schichte mit s01ch' eindringendenl,
wie er. Aber eben desshalb war
überwiegend das Technische verfolgt und das Geistige hintansetzt,
wenig sympathisch, und ebenso geringe Begeisterung vermochte er für
diejenige Seite der heutigen Kunstwissenschaft aufzubringen, welche
vorzugsweise das Aeussere betont und ihre Kennerschaft ausschliess-
lich auf Untersuchungen der Technik stützt. Im darauffolgenden
Herbst lernte er ebenso gründlich die Erzeugnisse der neuen Kunst
in München kennen. „Meine Augen sind ermüdet, und meine Auf-
fassungskraft bedarf der Erholung", schreibt er von dort. „Ohne vom
Alten zu sprechen, so ist des Neuen so viel und so Bedeutendes, dass
man sich sammeln und fassen muss, um es zu ordnen, und ihm seine
Stelle neben anderem Früheren und Gleichzeitigen zu geben;
Meine Reise ist sehr nach meinen Wünschen ausgefallen. Der
Eindruck, den die hiesigen Kunstschöpfungen auf mich gemacht haben,
ist vortheilhafter, als ich erwartet habe. Cornelius nainentlich hat
mir ausserordentlich imponirt, und sollte auch diese im Allgemeinen
freilich treibhatisartig gesteigerte und übereilte Kunstblüthe dieser
Gegenden nur ein kurzes und vorübergehendes Dasein haben, so wird
Cornelius jedenfalls als eine colossale Gestalt stehen bleiben. Seine
Persönlichkeit hat mich ungeachtet manches Schroffen sehr einge-
nommen, er ist ein ganzer Mensch, ganz aus einem Stücke."
Nach reichen Herbsttagen folgte ein Winter", der kein sehr hei-
teres Gepräge trug. Zwei sich schnell folgende Augenentzündtingen
behinderten Schnaase sehr in seinen Arbeiten und hatten noch eine
Reihe anderer Unpässlichkeiten im Gefolge.
viel leidend gewesen und statt aller anderen
nächsten Sommer zu einer Cur nach Ems.
Auch
Reisen
seine Frau War
gingen beide im
Das
äussere
Leben
Düsseldorf
verlief
(liesen
Jahren
in