Bartholomäus Zeitblom.
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Johannes Baptista und Margaretha in die Gemäldesammlung des
Stuttgarter Museums gelangt sind, das frühestel); die Körper sind
steifer als auf den späteren Bildern, die Köpfe aber sehr ausdrucks-
voll und innig. Auf dem Rahmen der Bilder befand sich der Name
Zeitbloms Die Reihe seiner datirten Werke beginnt dann mit einem
Altare aus dem Wallfahrtsorte Hausen in der Augsburger Diöcese
an der Grenze der Konstanzer, jetzt im K. Museum vaterlandischer
Alterthiimer zu Stuttgart; im Schrein Maria mit dem Kinde nebst
St. Ulrich und St. Qonradhin Schnitzwerkfaiif den Innenseiten der
F lü'geli'die "Heiligen Nicolaus und Franciscus, auf "den "Aussenseiten
Christiisam Oelberge und auf der Predella Christus als Salvator mundi
mitYYeiiWundenmalen und der Dornenkrone, links (vom Beschauer) der
heilige Matthäus, rechts der heilige Benedict gemalt. Es tragt
die inschriftliche Jahreszahl 1488 und eine urkundliche Nachricht
ergibt, dass "Magister Bartholomäus" dem Bischofe von Augsburg
eine Visirung zu diesem Altare gemachtä). Auch lässt die Arbeit
keinen Zweifel, dass sie von Zeitblom herrühre. Die Figuren, nament-
lich der heilige Nicolaus, sind schon sehr [kräftig modellirt und be-
sonders der Christus der Aussenseite ist von grosser Schönheit. Nun
folgt eine Reihe von Werken, die grossentheils datirt, ihn auf ziem-
lich gleichbleibender Höhe der Entwickelung zeigen. Darunter zuerst
von einem Altare aus der Pfarrkirche zu Eschach bei Gmünd und
aus den Jahren 1490-1495 stammend, im Museum zu Stuttgart,
Tafeln von bedeutender Grösse (7 Fuss 311„ Zoll Höhe, 3 Fuss 7 Zoll
Breite) und mit lebensgrossen Figuren, inwendig die Verkündigung
und Heimsuchung [mit Architekturhintergrund, auswendig vor einem
goldeiiendTeppich und blauem Hintergrund die beiden Johannes, und
aufdefÄiissenseitla-n der Staffeln die vier Kirchenvater auf Goldgrund,
aathüääeijinei- lViuseumiculas Innere derselben, die Vera, "icon von
zwei Engeln gehalten (Fig. 35). Die Staffelbilder sind leichter behandelt
dagegen die Flügel von hoher Vollendung, besonders Johannes der
Täuferwjilvgeraus grossartig, würdig und milde3). Seine volle Namens-
inschrift: Das Werk" hat gemacht Barthohne Zeytblom Maller zu Ulm
1497, und zwar mit seinem Bildnisse, das ihn als einen Mann von
f: Die Angabe, dass sie im Jahre 1473 gestiftet (Grüneisen und Mauch a. a. O.
S, 44) scheint zwar irrig, indem selbst Weyermann, Kunstbl. 1830, S. 259, diese
Jahreszahl nur auf den wie es scheint nicht von Zeitblom herrührenden Altar der
Dorfkirche, nicht auf den der Schlosskapelle bezieht. Indessen scheint ihre stilistische
Durghführung nicht auf eine so späte Zeit wie 1504 (Harzen a. u. O. S. 13) zu
deuten.
2) Nach mündlicher Mittheilung des Herrn Professor Hassler.
ß) Abgebildet in Försters Denkmalen, die Bildnerei, Band II.