Volltext: Geschichte der bildenden Künste im 15. Jahrhundert (Bd. 8)

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Schulen. 
Die oberdeutschen 
von feinen, jungfrägllßllßlle-Ztügen. und durch die sehr zarteggemalwung 
vodgrössmi-zlfrimlfeize. Nach dein Schlüsse der innersten Flügel er- 
SCheiHEhWITEi-"grosse Bilder, Verkündi un mjjebgllfigznmgßllbetullg Hdel" 
Könige und die heilige Sippscliaft,_die drei Marien mit ihren Kindern, 
al-lgsaufiärrldgriirikiyidahn endlich nach weiterem Schlüsse vier ebenso 
grosse Darstellungen aus der Passion auf, landschaftlichem Grunde. 
Die Altarstaffel enthält die "geschnizien Fig 1.15511 der zwölf Apostel mit 
Flügelbifdern. Vor Allem ziehen jene vier Bilder mit der Geschichte 
des Christkindes die Aufmerksamkeit auf sich; sie zeigen den Meister 
von seiner günstigsten Seite und in den Grenzen seiner Begabung. 
Die Composition der drei Marien zeichnet sich durch ruhige an- 
muthige Haltung aus; Maria mit wohlgebildetem Oval istllsehr zart 
und edel, und auch die aßen weiblichen und jugendlichen Gestalten 
sind anmuthig; die Männer sind zwar schwächer und spiessbürgerlich, 
aber doch nicht unwürdig. An den Gewändern sind die Brokatmuster 
nicht wie bei den Eycläs gemalt, sondern durch Eindrücken hervor- 
gebracht, was die Modellirung erschwerte und die Figuren steif er- 
scheinen lässt. Aber bei alledem ist die Milde und Zartheit in diesen 
vier Bildern anziehend. Unter den Passionsbildern dagegen können 
höchstens zwei (Christus am Oelberge und die Kreuzigung) von Wol- 
gemut's eigner Hand sein, während die beiden anderen nicht bloss in 
der Ausführung von äusserster Rohheit, sondern auch in der Compo- 
sition so verworren und in der Schilderung der Henker so bis zur 
äussersten Hässlichkeit übertrieben sind, dass selbst die- Erfindung 
kaum noch ihm selbst zugeschrieben werden kann. 
Das Vorzüglichste unter allen seinen Werken sind die vier grossen 
neun Fuss hohen Flügel, welche er im Auftrage von Sebald Perings- 
dörfer um 1488 für die Augustinerkircherhzu lxlürnbergvmalte und die 
nach dem Abbrüche derselben in die Sammlung der Moritzkapelle 
gekommen sind1). Der Altareehzcein enthielt die Statuenwdgrmmgria. 
undßznwgiqgijglieiligen und die Flügelyubeglreittejien dieselben durch ge- 
malte statuarische Gestalteii,gj'eä zwei theils weibliche, theils männ- 
liche Heilige auf blauem Grunde und auf gothischen Kragsteinen 
stehend. Das war dennfeine unserm Meister sehr entsprechende 
Aufgabe; die Gestalten sind kräftig ausgeführt, schön und klar in der 
1) Nr. 45, 53, 74, 80. Dass der Altar bei Wolgemut bestellt sei, beruht auf 
Neudörfefs Mittheilung und Sandfarfs Bestätigung. Andere Tafeln dieses Altars 
als die im Texte erwähnten, früher auf der Burg und in der Akademie zu Nürn- 
berg, befinden sich jetzt im Germanischen Museum. Sie sind augenscheinlich von 
Gesellen gearbeitet, von denen einer sogar sein Monogramm R. F. und die Jahres- 
zahl 1437 angebracht hat (Waagen a. a. O. S. 216.)
	        
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