Volltext: Geschichte der bildenden Künste im 15. Jahrhundert (Bd. 8)

der handwerklichen Malerei. 
Ueberwiegen 
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die dazu erforderliche_Wsaubergem Ausfül_1_rung_ liessen sich eher erlernen 
und wurden ein Kriterium der Kunst, das auch einem minder scharfen 
Auge auffiel und auch von der Mehrzahl der Besteller gefordert 
Wurde. Die Aufgabe, tiefer, psychologischer Auffassung und Schilde- 
rung setzt dagegen eine seltenere Anlage voraus und wird unter den 
Händen des minder Begabten leicht zur Karikatur. Dazu kamen 
dann aber in Deutschland die ungünstigen gesellschaftlichen Zustände 
und die Folgen des zünftigen "Betneisesiaerfkünst. Auch die bel- 
gischen Meister bildeten Gilden und verschmäheten handwerklichen 
Erwerb nicht, aber die Gunst und Anerkennung kunstliebevngiler "Iftlrsten 
und Grossen gab ihnen eine bessere sociale Stellung und ein künst- 
lerisches Ehrgefühl. Unsern deutschen Meistern fehlte jedes Entgegen- 
kommen, jede ehrende Freigebigkeit; noch zu der Zeit und an dem 
hervorragenden Beispiele Albrecht Dürer's sehen wir, in wie gedrückter 
Stellung sie sich befanden, wie wenig selbst ein hochgesinnter Fürst, 
Wie Kaiser Maximilian und der Rath der Künstlerstadt Nürnberg 
geneigt warme-sie zu ermuntern, ja selbst nur anständig zu bezahlen. 
Ihre Besteller waren meistens  oder wohlhabendegBürger, 
denen es nicht auf künstlerische Schönheit, sondern nur auf diewFIr- 
füllung eines Bussgelübdes oder auf die Ausführung eines guten 
Werkes ankam, Ellen-daher befriedigt waren, wenn die verlangten 
Gegenstände in dem erforderten Gqlglglanze; auf dem Altare prangten 
und übrigens kleinlich um den Preis feilschten. Diesem entsprach 
denn auch die Selbstschatzung der ltleigter, sie dachten nur an den 
Erwerb, nicht an den Ruhm und die Ehre ihrer Kunst. Sie wiesen 
keine Bestellung zurück und überliessen die schlecht bezahlten den 
rohen Händen ungeschickterüesellen. Selbst einem so weitberühmten 
Meister, wie Micrhael: Wohlgemuth, war es gleichgültig, was aus seiner 
Werkstatt hervorging, wieder sich denn auch gefallen liess, wenn ein 
vorsichtiger Besteller sich im Contracte die Aenderung oder Zurück- 
nahme allzu "ungestalt" ausgefallener Tafeln ausbcdang. Dieser 
fabrikmässige Betrieb hinderte nicht, dass der Meister in einzelnen 
Fallen, wo der Preis ihm gestattete, selbst Hand anzulegen und mehr 
Zeit darauf zu verwenden, Ausgezeichnetes leistete, aber er stumpfte 
doch im Ganzen das Gefühl ab und machte es möglich, dass das 
damalige Publikum sich an Darstellungen gewohnte, deren iche und 
nachlässige Behandlung die heutigen Beschauer abschreckt.  
Die ilandrische Kunst bildet in entschiedenster YVeise eine einige 
Schule, wir unterscheiden in ihr wohl einzelne Meister, aber nicht 
VersChigdägenfrgxinZialSChulen. In Deutschland blieben bei denwbei 
deuteiiden räumlichen Entfernungen auch solche Verschiedenheiten 
Sclsnaasc-fs Kunstgesch. VIII. 23
	        
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