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In anderen Fällen finden wir, dass die Bestellung des ganzen Altar-
werkes dem Maler gegeben wurde, der dann freilich die Schnitzarbeit.
meistens, Verschiedenheit oft ergiebt, von anderen
Händen in oder ausserhalb seiner Werkstätte ausführen liess, aber
doch ohne Zweifel nach seinen Anordnungen und Vorzeichnungen.
Jedenfalls musste er auch bei den Gemälden auf ihre Verbindung
mit den Sculpturen Rücksicht nehmen und beide Künste möglichst
einander nähern. Wurde dadurch die Plastik über ihre Grenzen
hinausgeführt, so blieb auch die Malerei nicht unbeeinträchtigt; sie
musste auf volle, harmonische Versbhinelzung verzichten und ihre
eeeranenfrnweinerrwlem- Rselief-H eannähernden" Weise selbstständig
maeirearmreremenalrnng der grösseren" Dinlensioneifiündmdes Gold-
grundesgaufdelimgeinalten Tafeln warschon dadurclilbedingt";und
diewtrotz aller Ausgleichung übrigbleibende Divergenz des Plastischen
und Malerischen trug dazu bei, die Ansprüche an volle Einheit des
Ganzen herabzudrücken.
Allerdings war die Beibehaltung der Plastik an dieser Stelle
nicht eine selbstständige Endursache, sondern schon das Resultat
einer Sinnesweise, die sich nicht ganz dem Gesetze malerischer Har-
monie hingab und daher keinen Trieb hatte, dies Hinderniss, wie es
in der lilandrischen Kunst geschah, zu beseitigen. Aber sie trug doch
auch dazu bei, diese Auffassung zu kräftigen und der Umstand, dass
sich diese Verwendung der Plastik neben Gemälden, nicht bloss neben
denl Einflusse der Eyckschen Schule erhielt, sondernpgerade durch
ihhgesteiigiertriiilrdefist wichtig, weil er zeigt, wie man diese Schule
und die N aturwahrheit, welche sie gewährte, in Deutschland verstand.
Weise, die sich für die Gesammt-
erscheinung begeistert und das Einzelne unterordnet, nichtwiiiFbei
sonder???" Rücksicht auf die Landschaft, sondern in stärkerer Beto-
nung der menschlichen Ges weinem noch
Sinne, Körperlichkeit fordert?-
Während hier alswrlierüelltschlVKüüsitäuffassung sich der vollen
Wirklichkeit noch mehr näherte, als die flandrische, neigt sie sich
andererseits zu dem anscheinend entgegengesetzten Extrem, zu der
farblosen Zeichnung. Man hat es oft gesagt, dass die Deutschen des
Zeichner als Maler sind und in der Thall hat
der Umriss und diemZmeitchnung in ihren Bildern eine grössere Be-
deutu jirdgeisftfvbller, aber auch meistens härter behandelt
als auf denwliandrischen, und Kupferstichgund Holzschnitt""übertreffen
in Deutschland an Zahl und vlfauilsitgeschiclltlicher Bedeutung alleran:
deren damaligen Nationen. Diese Neigung steht aber nicht lnit jener