Carl
Schnaasds Biographie.
XXV
den gewöhnlichen
Parteien gefällt."
Burschen ,
besonders
mir
keine
der
hiesigen
Die Herbstferien führten den jungen Studenten zum ersten Male
in die Wunder der Schweiz. Er (lurchwanderte 1nit einigen Freunden
das Berner Oberland und kehrte im October zu seinen Studien zu-
rück. Die schönen Herbsttage breiteten eine befriedigte Stimmung
über ihn, und er sagt in einem Briefe: "Ich weiss nicht 0b Du Dich
erinnerst, (lass der Herbst mir immer eine so sehr liebe Jahreszeit
War, wenn sich in der frischen warmen Luft alles so lebendig rührt,
und der schöne Farbenwechsel bei einem reinen Himmel uns um so
mehr erfreut, weil jeder Tag uns wie ein liebes, unerwartetes Ge-
schenk kommt. So ist's auch jetzt. Die Luft bleibt fast stets hell,
die Berge nehmen sich bei dem bunten Farbenspiel sehr schön aus,
und selbst die Nebel geben oft eine angenehme Veränderung, wenn
sie sich an die Berge lagern und bald hier, bald dort eine Strecke
umhüllen."
Die Correspondenz des folgenden Winters beschäftigt sich viel
mit der Frage, wo und wann Schnaase sein Dienstjahr machen würde,
und es schien am meisten gerathen, nach Berlin zu gehen. Bei der
Erwägung dieser Frage tritt ein gewisses Schwanken, eine Unsicher-
heit des Entschlusses hervor, die Schnaase auch in späteren Jahren
eigen war. Es ward ihm schwer, sich schnell und bestimmt für eine Sache
zu entscheiden, weil er sie von zu vielen Seiten betrachtete. Die
Studien fesselten ihn immer mehr und zwar in weiterem Sinne, die
Grenzen seiner Fachwissenschaften überschreitend. Zu den inneren
Schwierigkeiten gesellte sich eine aussere. Die Vermögensverhältnisse
der Familie hatten sich nicht verbessert, und er hatte seine Ausgaben
nicht ängstlich abgewogen, so dass er nun die Mutter um einen Zu-
schuss -bitten musste. Bezeichnend für seine damalige Gemüthslage
und seinen Charakter sind seine Briefe an diese. Am 20. Juni schreibt
er ihr: „Was die Ursachen betrifft, dass ich, nachdem ich mehrere
Male das Unangenehme eines solchen Verhältnisses gefühlt, dennoch
nicht vorsichtiger geworden bin, mich davor zu bewahren, so liegen
sie einerseits darin, dass ich in manchen Stücken, so in Allein, was
die Art der Ausbildung betrifft, die nur in diesem kurzen Zeitraum