Volltext: Geschichte der bildenden Künste im 15. Jahrhundert (Bd. 8)

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und seine üandrischen Zeitgenossen. 
Roger van der Weyden 
der Grund der oberen, himmlischen Region golden, doch durch feine 
rothe Punkte gemildert; dem irdischen Hergange entspricht ein 
Hintergrund von dunkelbläulicher Luft. Die ganze Composition ist 
überaus feierlich und ernst, von streng symmetrischer Anordnung, 
überall nur das Nothwendige, aber dieses kräftig, ohne zerstreuende 
Nebensachengebend. Die grosse Gestalt des Weltrichters bildet mit 
dem darunter stehenden, fast bis an die Weltkugel zu Christi Füssen 
heranreichenden Erzengel eine mächtige, senkrechte Mittellinie, an 
welche sich die dichten Reihen der Heiligen in halber Höhe mit 
sanftem Bogen anschliessen. Die deutliche Scheidung der himm- 
lischen und irdischen Region, der ebene und einförinige Boden, aus 
dem die Auferstehenden emporsteigen, die geringe Zahl, in der diese 
sowohl als die Seligen gegeben sind, alles trägt dazu bei, den Ernst 
der Darstellung zu erhöhen und den Gedanken eindrucksvoll darzu- 
legen. Die Zeichnung ist ungeachtet der grüssoren Dimension von 
derselben Bestimmtheit und Scharfe, wie auf den kleinen Bildern; 
die Gestalten sind auch hier eher etwas zu schlank, das Nackte ist 
mager gehalten. Der Christuskopf ist kräftig, mit langem starkem 
Haupt- und Barthaare, an den Gott Vater bei Hubert und an den 
Christuskopf J ol1ann's van Eyck erinnernd. Dagegen sinl die Apostel 
und Heiligen mannigfaltig gewendet, in Farbe und Zeicl nung charak- 
teristisch verschieden, die Theilnahme an dem grossen Hergange sehr
	        
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