Oarl Schuaasds Biographie.
XXI
gung
setzte,
dass alles Andere
zurücktrat
und
erst
21111
Abend Pferde
bekommen
waren.
Wien war das letzte Ziel der Reise, an dem man sich auf einen
längeren Aufenthalt einrichtete, auch einen Lehrer annahm, der die
Knaben täglich unterrichten sollte. Trotz der Kränklichkeit der
Mutter, die häufig in die Stille ihres Zimmers gebannt war, ass die
Familie hier, wie früher in Paris, täglich auswärts; jeder Tag schien
zum Vergnügen bestimmt, und die Abende wurden wieder fleissig im
Theater zugebracht. Schnaase zeigt in dieser Zeit ein Gemisch von
kindlichem Sinn und höheren Interessen, denn an demselben Tage
erzählt er Morgens von der Freude, die er am Carousselfahren gehabt,
kritisirt Abends scharf die Solotänzerin, deren Sprünge im Ballet
ihn entsetzt haben, und kauft sich (lazwischen die Köpfe von Cicero
und Homer. Die Zeitereignisse gestalteten sich inzwischen so günstig,
dass man die Rückkehr nach Berlin unternehmen konnte. Am
18. October kam die Familie dort an, gerade rechtzeitig, um am 20. die
Erleuchtung der Stadt mit zu erleben, durch welche man die Schlacht
bei Leipzig feierte. Nun nahm das Schulleben wieder seinen Anfang
und Schnaase erneuerte die im Jahre 1806 gemachte Bekanntschaft
mit Ad. v. Ladenberg, dem späteren Oultus-Minister, der sein Gefährte
während der Schulzeit blieb, und mit welchem ihn eine warme Freund-
schaft withrend seiner Studentenjahre verband. Auch hielten beide
Männer in späteren Jahren die alten Beziehungen fest, wenngleich
ihre Wege in mancher Beziehung aus einander gingen. Bis zum
Jahre 1815 genoss Schnaase ruhige Jahre der Entwicklung in gleich-
laufender Hauslichkeit, dann zerstörte dieselbe der Tod des Vaters:
und noch ehe Carl die Schule verliess, löste sich das elterliche Haus
auf. Die Mutter nöthigten, wie es scheint, geschäftliche Angelegen-
heiten im Frühling dieses Jahres zu einem längeren Aufenthalt in
Danzig, und ihr Sohn Carl blieb bis zum Herbst 1816 allein in
Berlin zurück. Die Herbstferien benutzte er zu einem Besuche seiner
Familie und sah zum ersten Mal mit Bewusstsein die Vaterstadt,
deren Lage und alterthümliches Aussehen ihm einen grossen Eindruck
machte. Zu Ostern vertauschtc Schnaase die Schule mit der Univer-
sität. Ein Abgangszeugniss ist nicht vorhanden, wohl aber ein Schrift-