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Hubert
van Eyck.
Johann
und
Les yeulx ont prins doulce räüection
En mes exploictz, tant propres et exquis,
Quüls ont donnä grande admiration,
Riant object et consolation
Aux empereurs, rois, comtes et marquis.
Er spricht, wenn man seine zugleich pedantische und frivole Aus-
drucksweise in unsere Slarache übersetzt, von der wunderbaren
Intensivität und Harmonie der Farbe, welche seit Johann van Eyck
lange Zeit hindurch der bleibende Vorzug der flandrischen Schule
war und deren völlige Ausbildung man ihm vorzugsweise zuschreiben
darf, obgleich sie ohne Zweifel auch seinem älteren Bruder nicht
fremd war. Hierdurch wurde nicht nur die Naturwahrheit erhöht
und der Ausdruck der Lebensfrische und Heiterkeit erlangt, auf den
unser Poet hindeutet, sondern auch dem Ganzen, ungeachtet der
Menge zu plastischer Wahrheit herausgebildeter Einzelheiten, die
innere Einheit gegeben, so dass es wie ein klangvoller, vielstimmiger
Accord, wie die Natur selbst wirkt.
Dazu kommt dann bei Johann ein Drittes, für das wir nicht
die Grabschrift des Marmion, wohl aber ein anderes nur wenige Jahr-
zehnte späteres Gedicht citiren können, die Couronne Margaritique
des Jean Lemaire, von der wir schon oben gesprochen haben. Er
lässt darin auftreten:
Le roy des peintres Johannes,
Duquel les faits parfaits et mignonnetz
Ne tomberont jamais en oubly vain 1).
Er rühmt also an unserm lileister, während er demselben die erste
Stelle im Reiche der Maler anweist, das, was Manche demselben als
eine Schtväche, als eine Beschränkung seines Talentes vorwerfen
möchten, die Vorliebe für kleine miniaturartige Dimensionen. Und
gewiss hatten diese viel zu der grossen Gunst beigetragen, die Johannes
genoss. Kleine Bilder dieser Art in der sauberen und sorgsamen
Ausführung, die bei ihnen schon durch die Enge des Raumes geboten
ist, sind zu allen Zeiten beliebt gewesen. Es hat einen grossen Reiz,
die Dinge in so anniuthiger Verkleinerung zu betrachten, sie gewinnen
(ladurch gleichsam an Werth, dass alle ihre charakteristischen Züge
näher an einander gerückt sind 2). Die Phantasie wird dadurch stärker
angeregt, sie sich lebendig vorzustellen, ihr Wesen sich zu eigen zu
1) Vgl. den Auszug aus dem Gedichte bei Pinchart ad Crowe p.
1') Plinius nennt ein Mal die Werke eines antiken Kleinmalers:
voluptatis, von vollendetem Reize.
CCXXII.
consummatae