Volltext: Geschichte der bildenden Künste im 15. Jahrhundert (Bd. 8)

100 
Anfange einer Neugestaltung der Kunst bei den Völkern nördlich der Alpen. 
dass auch 
Stände zu 
das Talent sich heranbildete, 
verwerthen wusstel). 
welches 
diese 
günstigen Um- 
1) In Schnaase's Nachlass fand sich die nachstehende Skizze einer Erörterung 
zur Geschichte des Kupferstichs, welche er in das 4. Kap. der Einleitung dieses 
VIII. Bandes zu verarbeiten wünschte. Da es gewagt wäre, die Andeutungen des 
Meisters inis Breite auszuführen, so folgt hier nur wörtlich, was von seiner Hand 
auf uns gekommen: 
„Der Holzschnitt war wahrscheinlich die Veranlassung zur Erfindung des Kupfer- 
stichs. Ungewissheit, wo diese Technik erfunden, ob in Italien oder in Deutsch- 
land. Anekdote VasarYs von Maso Finiguerra. Es scheint indessen, dass die- 
ältesten datirten Kupferstiche Deutschland angehören (1451 u. s. f. nach Passavant); 
jedenfalls waren die deutschen Kupferstiche wichtiger und einflussreicher auf die 
Entwickelung der gesammten Kunst, als die italienischen. Zweifelhaft ist aber, ob 
die Erfindung den Niederlanden oder den Oberdeutschen angehört, und es scheint, 
als ob beide Gegenden daran Antheil genommen. Hier der Meister E. S. und 
ähnliche frühere Kupferstecher, jedoch nur kurz zu erwähnen, und den Zusammen- 
hang dieser Technik mit der Goldschmiedekunst herauszuheben. Zu bemerken, 
dass an und für sich der Kupferstich nicht eine neue Kunst geschaffen, sondern 
nur als ein Mitte] sich dargeboten, die Zeichnung, welche ja die Grundlage der 
Malerei und schon langst namentlich in den Miniaturen vielfach geübt war, zu ver- 
vielfältigen und so einem grösseren Publikum zuzuführen. Er bildete aber einen 
bemerkenswerthen Gegensatz gegen die vollendete Malerei, wie sie zuerst durch 
die Schule der Brüder van Eyck geschaffen wurde und war insofern wichtig, als 
er gestattete, die Erfindung, das geistige Element der Kunst, von der materiellen 
breiteren Ausführung zu sondern und so auf das Ideal hinzuweisen. Der Kupfer- 
stich, wo er auch erfunden sein mag, kam daher auch bei allen Völkern des Abend- 
landes in Uebung und Anwendung und trug dazu bei, das Band, welches die. 
christliche Kunst aller Völker vereinigte, fester zu knüpfen". 
AAAAAAAA
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.