154.
155.
Schule Peruginds.
Andre umbrische Maler.
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ein andres über dem Hauptaltar von S. Tommaso zu Perugia H.
zu bemerken sind; Tiberio d'Assisi; Franceseo
Melanzio; Sinibaldo Ibi; Girolamo Genga u. s_w_
Adone (auch Dono) Doni folgte in früheren Arbeiten
derselben Richtung (eine anmuthige Anbetung der Könige in12.
dieser Art in S. Pietro zu Perugia), gab sich jedoch später
der Manier der römischen Schule nach Rafael hin. Ebenso
Dornenico di Paris Alfani und sein Sohn Orazio
von einem derselben jedoch eine höchst anmuthige und13-
vollendete heilige Familie in der Tribune der Ufiizien zu
Florenzö).
Endlich gehören zu den Schülern Peruginds noch die
Florentiner Francesco Ubertini, gen. il Bacchiacca,
der sich in kleinen {igurenreichen Darstellungen bewegte, und
Roceo Zoppo, der in einer eigenthümlichen Schärfe an
seinen Verwandten Marco Zoppo erinnert, zu dem er viel-
leicht in einem näheren Verhältnisse gestanden hat. Von
tRocco ist eine Anbetung der Könige, mit dem Namen des 14-
Künstlers bezeichnet, im Berliner Museum, vorn Bacchiaeca
eine Taufe im Jordan ebendaselbst, und eine Darstellung jener
wunderlichen alten Historie, wo Söhne nach dem Leichnam
ihres Vaters um die Wette schiessen, in der Dlresdner Galerie
vorhanden.
Lange nach dem Tode des Meisters, bis in die zweite
Ilälfte des XVI. Jahrhunderts hinein zehrte man in Perugia
noch von seiner Auffassungsweise und ahmte seine Manier
nach, bis endlich ein paar Naturalisten kamen und mit diesen
ganz schwach gewordenen Nachklängen einer ehemals so
grossen und wunderbaren Richtung gänzlich aufräumten.
g. 155. Gleichzeitig mit Perngino blühten in benach-
barten Gegenden noch einige andre Künstler von verwandter
Richtung, welche wir der Betrachtung der umbrischen Schule
anschliessen wollen.
a) Eine denselben früher zugeschriebene Anbetung der Könige zu
S. Agostino in Perugia wird von E. Förster für ein Werk Rafaels
Erklärt.