Volltext: Franz Kugler's Handbuch der Geschichte der Malerei seit Constantin dem Großen (Bd. 2)

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Buch III. 
Italien. 
Jahrhundert. 
Umbrien. 
154. 
(S. Stephanskalaelle) eine Madonna. auf dem Throne und drei 
Heilige auf jeder Seite. Es sind grossartig strenge Gestalten, 
aber voll der höchsten Innigkeit. und Reinheit, voller An- 
muth, Adel und Schönheit. Das wasin Rafaels Jugendbildern 
so sehr anzieht, findet sich hier aufs Glücklichste fortgebildet. 
5. Sodann hat er in der Kirche degli Angeli bei Assisi, und 
zwar in der Stanza des heil. Franciscus, die im Chore steht, 
eine Reihe von Gefährten des heiligen Franciscus al fresco 
gemalt, ebenfalls sehr schöne, edle und würdige Gestalten.  
6. Die 1526 ausgeführten Geschichten des heil. Jacobus in S. 
Jacopo zwischen Spoleto und Fuligno sind tüchtige Arbeiten; 
dagegen machen andere Fresken derselben Kirche aus den 
Jahren 1527 und 1530 den Eindruck einer betrübenden 
Schwäche"). (Von einem Schüler des Spagna, J acopo Siculo, 
ein bezeichnetes Altarbild zu S. Mamigliano von 1538.) 
Auch ein anderer Schüler Peruginds, Eusebio di San 
(iiorgio, offenbarte eine höhere Begabung; nur ist von ihm 
7. gar zu weniges bekannt. Eine Anbetung der Könige, vor- 
mals in S. Antonio zu Perugia, jetzt in der Galerie daselbst, 
8. ist. kräftig und lebendig concipirt; zwei Fresken im Kreuz- 
gang von S. Damiano zu Assisi, eine Verkündigung, und der 
heil. Franz die Wundinale empfangend, vom Jahre 1507, 
sind schön gedacht und voll Leben und grossartiger Haltung; 
9. eine vorzügliche Altartafel in der Franeiscanerkirche zu Ma- 
telica (10 Miglien von Fabriano) vom Jahre 1512, zeigt. ein 
glückliches Streben in der Richtung Lionardds und Rafaels. 
Die übrigen Schüler, deren Werke die Kirchen von 
Perugia und der Umgegend füllen, ahmten zumeist die Weise 
des Perugino nach, ohne ihm jedoch an Tiefe und an Kraft 
 der Farbe gleichzukommenw"). Zu diesen gehören: Gianni- 
1o,c0la (Manni), von dem u. a. ein aus einer bedeutenden 
Reihe von Figuren bestehendes Altargemälde in der Akademie, 
3) Neuerdings wird ihmauch die Anbetung der Könige aus dem 
Hause Ancajani (Berliner Museum) zugeschrieben. Vergl. Crowe u. 
Cavalcaselle I1I., 305. 
H) Vergl. über sie Crowe u. Cavalcaselle 111., Cap. 10.
	        
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