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Berugino.
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und die für die gesammte Schule charakteristisch ist. Nochw,
ist den vorzüglichsten Werken Peruginds ein sehr schönes
Bild zuzuzählen: Madonna auf Wolken thronend und unter
ihr die Gestalten von vier Heiligen, welches sich in der Pina-
kothek von Bologna befindet. '
Bald naehdeln Perugino sich zu Perugia niedergelassen
hatte, begann er, wie so viele Maler seiner Zeit, sich demt
Handwerksgeiste hinzugeben und für den Erwerb zu arbeiten.
Er errichtete eine weitläuftige Werkstatt, in welcher viele
G-ehülfen und Schüler arbeiteten, die nach seinen Erfindungen
die bestellten Gemälde ausführen mussten. So zeigt sich in
den späteren G-elnälden dieses Meisters, deren besonders viele
in den Kirchen von Perugia, ebenso jedoch auch in aus-
wärtigen Galerieen vorkommen, bei grösster Einförmigkeit des
Entwurfes, eine grosse Ungleichheit der Ausführung, je nach-
dem talentvollere oder unbedeutendere Schüler angewandt
.wurden. Eine der besten spiitern Arbeiten ist ein grosses17_
Freseobild in S. Maria de, Bianchi (la Chieserella) in Cittä
della Pieve, die Anbetung der Könige darstellend, vom Jahre
1504; wahrscheinlich war indess nicht nur bei der Aus-
führung, sondern schon bei der übermässig figurenreichen
Composition ein Schüler betheiligt, für welchen 1113,11 Ohne
weiteren Grund Rafael angenommen hat's). Die letzten von
Peruginois eigener Hand ausgeführten Arbeiten sind auffallend
schwach. Als Beispiel nenne ich das Martyrthum des heil.
Sebastian, vom Jahre 1518, in der Kirche S. Francesco de'
conventuali zu Perugia. Ueberhaupt besitzt diese Stadt mit
Ausnahme des Cambio weniger. die ausgezeichneten als die
geringern Arbeiten Pietro's. Als eine der frühern und
sehönern, deren Zeitbestimmung wir jedoch nicht anzugeben
wissen, mögen hier noch acht Tafeln mit den IiIalbliguren
von Heiligen in der Sakristei von S. Agostino zu Perugia
genannt werden, Köpfe von schönstem und reinstem Ausdruck,
ohne Ueberschwänglichkeit.
Kunstbl.
1831,