Volltext: Franz Kugler's Handbuch der Geschichte der Malerei seit Constantin dem Großen (Bd. 2)

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Buch IV. XVI. Jahrhundert. 
Spanien unt. ital. Einü. 
Badajoz, wo der Künstler lebte.  Der einzige bekannte 
Schüler desselben, Juan Labrador (st. 1600") war als 
Stilllebenmaler ausgezeichnet, was wiederum auf niederlän- 
dische Einflüsse deuten könnte. 
Im Allgemeinen jedoch zeigt sich bei den Spaniern des 
XVI. Jahrhunderts, vornehmlich der zweiten Hälfte, ein ähn- 
liches Eingehen auf die Vorbilder der italienischen Kunst, 
wie wir dasselbe bereits bei den gleichzeitigen Deutschen und 
Niederländern kennen gelernt haben. Auch hier begegnen 
uns theils ähnliche Vermischungen des einheimischen mit dem 
fremden Style der Malerei, theils überwiegende Einwirkung! 
des letzteren, und zwar in einer Weise, dass im Einzelnen 
bedeutende Erfolge gewonnen wurden, und keine so hohle 
Manier einriss wie bei Floris und seinen Schulgenossen. 
Schon im XV. Jahrhundert fehlt es nicht an Beispielen, 
dass Künstler, wie namentlich Antonio del Rincon, 
Hofmaler Ferdinands und Jsabellens (1446-1500), ihre 
Studien in Italien machten, was indess, bei dem damaligen 
Bildungsstande der italienischen Kunst, natürlich noch nicht 
eine Umgestaltung der heimischen Richtungen zur Folge 
haben konnte. Zu diesen JMalern gehört u. a. auch J uan 
de Spaiia, der sich in der Schule des Perugino bildete 
und in Italien blieb, Woselbst er unter demNamen des Spagna 
bekannt ist. (Vgl. oben S. 91.) 
Bedeutendere Einwirkung auf die Entwickelung der 
spanischen Kunst scheint zunächst von Leonardo da Vinci 
ausgegangen zu sein. Namentlich sind in dieser Rücksicht 
zwei vorzügliche spanische Maler anzuführen, welche man 
für Schüler dieses Meisters zu halten geneigt ist: Pablo 
de Aregio und Francisco Neapoli. Von ihnen wur- 
den im Jahre 15106 die Tafeln, welche den Hochaltar der 
Kathedrale von Valencia schmückten, und verschiedene Scenen 
der heil. Geschichte darstellen, ausgeführte). Die ausge- 
zeichnetste dieser Darstellungen ist der Tod der Maria Lind 
hier namentlich sind die Apostel ganz in dem Geiste des 
Tüb. 
Kunstblatt 
1823,
	        
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