Volltext: Franz Kugler's Handbuch der Geschichte der Malerei seit Constantin dem Großen (Bd. 2)

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Niederländer: 
Schule des Floris, 
M. de Vos 
etc, 
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Portraitfiguren vortheilhaft aus. Der Sohn dieses Künstlers, 
Franz Pourbus der jüngere, war ebenfalls ein vorzüg- 
licher Portraitmaler; eine beträchtliche Anzahl seiner Werke 9. 
im Louvre.  Der bedeutendste Schüler des Floris war 
Martin de Vos (1531-1603), der sich nachmals in Vene- 
dig, nach der Weise des Tintoretto, ausbildete und, in der 
Richtung der venetianischen Schule, ebenfalls in Etwas von 
dem hohlen Ideale des Floris abging, indem er sich einer 
wärmeren, mehr naturgemässen Auffassung zuwandte. Die 
Akademie zu Antwerpen enthält mehrere Bilder von ihm, 
11. a. eine Versuchung des heil. Antonius mit zahlreichemw. 
zum Theil sehr ergötzlichen Teufeleien in der Art. des Hie- 
ronymus Bosch. HEin Bild von ihm, im Berliner Museunnll. 
stellt auf der einen Seite den auferstandenen Heiland dar, 
der seinen J üngern am See Tiberias erscheint, auf der andern 
Seite den J onas, der in den Rachen des Wallfisches geworfen 
wird; ein zwar bedeutend manierirtcs Werk, jedoch bereits 
voll Leben und Affekt. Ebendaselbst ein zierliches und 
lebendiges Genrebild, die Züchtigung Amors. Martin de Vos 
bildete eine grosse Schule und wirkte durch diese in mannig- 
facher Weise auf die Richtung seiner Zeit ein. 
Andre Künstler der zweiten Hälfte des XVI. Jahrhun- 
derts hielten jedoch mehr an der manierirten Nachahmung 
der römischen Schule fest. Dahin gehören Ba rtholomäus 
Spranger von Antwerpen"), Peter de Witte (genannt 
Candido), Carl van Mander, Heinrich Goltzius 
u. a. 111., deren zahlreiche Werke im Allgemeinen sehr wenig 
Erfreuliches zeigen. Goltzius  ist vornehmlich durch eine 
bedeutende Anzahl von Kupferstichen bekannt. Van Mander 
hat sich durch Aufzeichnung biographischer und artistischer 
Notizen über seine Vorgänger im Bereiche der Kunst ein 
Verdienst erworben, welches seine eignen Leistungen im Fache 
der Malerei weit übertrifft. 
a) Ueber böhmische Miniaturen unter Sprangers (und verwand- 
tem italisirendem Eitlfluss) vergl. Waagen im D. Kunstbl. 1650, 
S. 413.  
	        
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