261. 262.
Patenier.
H. de Bless.
Italien. Einiiuss.
587
von Patenier als Beispiel angeführt werden mag: in der Mitte
des Bildes] als malerischer Vereinigungspunkt des Ganzen,
Maria mit dem Kinde, auf der Flucht rastend, um sie her
eine weitgebreitete Aussicht; im Hintergrunde ein mächtiger
Fels, dessen Plaupt in die Wolken reicht und in dessen
Kessel ein Kloster liegt, dahin eine Stiege emporführt; zu
den Seiten des _Felsens Dörfer mit mannigfach wohnlich zu-
sammengebauten Häusern; zur Linken ferne Bergzüge, zur
Rechten ein weites Flussthal mit einer Stadt, und der Hori;
Zont des Meeres; die Ferne in scharfer, blaugrüner Blärbung.
Ein nach Passavants Beschreibung sehr ähnliches Bild, so wie
ein "Charonsnaehen" und eine ,',Versuchung S. Antons", beide
dem Bosch verwandt, im Museum zu Madrid. Eine „Mariad
der sieben Schmerzen", im Museum zu Brüssel. Herri de
Bles näherte sich schon mehr als Patenier der spätem Land-
WSßlIQ-fimalerei; er ist viel weniger hart und wird im Streben
nach Luftperspectiveyschon manierirt. Eine Ruhe auf der
Flucht, in der öffentlichen Sammlung zu Basel, eine Predigt
Johannis, bei Hrn. Beckford in Bath, und ein Thurmbau zu
Babel, in der Akademie von Venedig enthalten reiche Land-
schaften von seiner Hand.
Sechstes
Capitel.
Die
ausseritalienische
Kunst
des
XVI.
Jahrhunderts
unter
italienischem
Einfluss.
262. Der Üeberblick über die deutsche und nieder-
ländische Malerei in der zweiten Hälfte des XVI. Jahrhun-
derts, und über die französische und spanische seit Anfang
desselben, bietet im Ganzen ebenso weniges recht Erfreu-
liche dar, kals der über die italienischen Nlanieristen; letztere